Europaschule in Bornheim Eingeschlagene Scheiben und Graffiti

BORNHEIM · "Wenn man sich mit dem Schulhof identifiziert, dann passt man darauf auf", sagt Andreas Kreutzer, stellvertretender Schulleiter der Europaschule. Das war der Grundgedanke des Aktionstags "Prävention" mit Jugendamt und Polizei am Donnerstag an der Gesamtschule.

 Einen "Mega-Kicker" hatte das Bornheimer Stadtteilbüro zur Verfügung gestellt.

Einen "Mega-Kicker" hatte das Bornheimer Stadtteilbüro zur Verfügung gestellt.

Foto: Wolfgang Henry

Anlass waren Fälle von Vandalismus und Verschmutzungen auf dem Schulhof. Da sich auf dem Gelände eine städtische Skater-Anlage befindet, wird der Schulhof auch außerhalb der Schulzeiten von Jugendlichen genutzt.

"Nach dem Wochenende musste der Hausmeister mit der Kehrmaschine rausfahren, weil kein sicherer Schulweg mehr gewährleistet war", blickt Kreutzer zurück. Auch eingeschlagene Fensterscheiben und Graffiti an den Wänden der Schule und der Schulhofbegrenzung waren zu verzeichnen. Es sei ein Sachschaden im Wert von 850 Fußbällen entstanden, verdeutlicht er.

Entsprechend musste die Schule reagieren. Kreutzer: "Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, mit dem Vandalismus umzugehen: Entweder machen wir einen großen Zaun um den Schulhof und schließen ab oder wir gehen den pädagogischen Weg." Die Gesamtschule entschloss sich für den zweiten Weg.

In der Konsequenz kamen am Runden Tisch der Europaschule Eltern, Schüler und Lehrer der Europaschule mit Vertretern der Stadt, Streetworkern der Rheinflanke, der Polizei, der Jugendgerichtshilfe und des Ordnungsamtes zusammen. Nachdem drei Verursacher ermittelt werden konnten, sei die Situation jetzt wieder entspannter, so die Bezirksbeamten Bernd Kübbeler und Jürgen Kuhl. Trotzdem möchte man weiteren Beschädigungen vorbeugen.

"Mit dem Aktionstag wollten wir den hohen Freizeitwert des Schulhofs herausstellen und gleichzeitig über Vandalismus aufklären", sagt Katja Cimpean vom Jugendamt. "Deshalb sind alle eingeladen, die den Platz sonst auch nutzen." Schüler der Europaschule boten mit Mitarbeitern des Jugendamts an einer "Null-Promillo-Bar" alkoholfreie Cocktails an. DJ Leo (17) sorgte mit Freya (18) und Kristina (20) für die Musik: Hip-Hop, House und Techno-Klänge schallten über den Platz.

Die Streetworker der Rheinflanke spielten mit zwei spontan gebildeten Mannschaften Fußball. Das Stadtteilbüro Bornheim hatte einen "Mega-Kicker" zur Verfügung gestellt. Er funktioniert wie Tischfußball, die Spieler sind aber keine Plastikfiguren, sondern Menschen. Höhepunkt für viele Jugendliche war der BMX-Contest, bei dem die Teilnehmer in 90 Sekunden ihr Können unter Beweis stellten. "Wir spielen hier täglich Fußball", sagt Ugur (18). "Ich find's echt toll, dass so ein Tag angeboten wird, das bringt etwas Abwechslung für die Jungs." Naxhije (16) schaute beim BMX-Contest zu. "Ich möchte hier Zeit mit meinen Freunden verbringen."

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