Neubau der katholischen Kindertagesstätte Ein Standort oberhalb der Kirche ist möglich

BORNHEIM-WALDORF · Wie sehen die Pläne für einen Neubau des katholischen Kindergartens in Waldorf aus? Diese Frage stand am Sonntag im Mittelpunkt der Pfarrversammlung im Pfarrer-Dederichs-Haus.

Zusammen mit Vertretern des Kirchenvorstands von Sankt Michael informierte der leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Bornheim-Vorgebirge, Matthias Genster, die Gemeindemitglieder über den Stand der Dinge. Wie berichtet, hat es das Erzbistum Köln aus finanziellen Gründen abgelehnt, den Umbau des Kita-Gebäudes, sprich das Josefshaus aus dem Jahr 1927, anzugehen. Laut Anfrage des General-Anzeigers beim Erzbistum müssten selbst bei einer erforderlichen Investition von einer Million Euro noch "sehr viele Kompromisse" gemacht werden.

Gemäß Pfarrer Genster setzt sich der Betrag aus dem Umbau und der Umstrukturierung des Raumkonzeptes zusammen, damit eine U 3-Betreuung gewährleistet ist und die Aufnahme von Inklusionskindern möglich wird. Untersuchungen ergaben zudem kostenintensive Maßnahmen bei der energetischen Sanierung und beim Brandschutz.

"Mit Abschluss der Umbauarbeiten hätten wir zwar einen schönen neuen Kindergarten in der historischen Substanz gehabt, aber das Gebäude wäre damit weder energetisch optimal ausgestattet, noch hätte es den neusten Ansprüchen für die U 3-Betreuung und für die Aufnahme von Kindern mit Behinderung im Rahmen der Inklusion entsprochen", sagte Genster.

Darüber hinaus stellte er auch diverse Neubaupläne vor. "Wir sollten aus der Not eine Tugend machen und neu bauen. Eine Möglichkeit ist, ein Gebäude direkt neben dem Pfarrer-Dederichs-Haus zu errichten. Hier wären aber Abstriche bei der Größe und Gestaltung der Außenanlagen hinzunehmen." Der Vorschlag, das Josefshaus abzureißen und an gleicher Stelle einen neuen Kindergarten zu errichten, führte zu einer regen Diskussion.

Denn nach Meinung vieler Gemeindemitglieder ginge dies zum einen mit hohen Abrisskosten und zum anderen mit einer Container-Ausweichlösung für die Kinder während der Baumaßnahme einher. Dazu hatte Pfarrer Genster eine klare Meinung: "Ich wünsche mir, dass das Josefshaus nicht abgerissen wird und stattdessen anderweitig genutzt werden kann."

Eine weitere Überlegung ist ein Neubau auf dem Parkplatzgelände oberhalb der Kirche. Eine Anwohnerin übte daraufhin heftige Kritik und merkte an, dass der Parkplatz für alte und kranke Menschen wichtig sei, damit diese die Kirche und den Friedhof besuchen können.

Dennoch konnten sich die meisten Anwesenden mit dem Vorschlag, die neue Kindertagesstätte auf dem Parkplatz zu errichten, am ehesten anfreunden. Dazu Pfarrer Genster: "Ich habe den Eindruck, dass die Nutzung des Parkplatzes die geschickteste Lösung für einen Neubau darstellt."

Das Thema ist auch am Donnerstag, 10. Juli, Bestandteil der Sitzung des Kirchenvorstandes. Er soll einen Beschluss fassen, an welcher Stelle eine neue Kindertagesstätte entstehen soll. Pfarrer Genster: "Zu den Planungen haben wir bereits das Erzbistum Köln mit eingebunden und um Vorplanungsgenehmigung gebeten.

Die Pläne stellen derzeit aber nur Ideen dar, um zu sehen, was möglich ist." Um ab dem 1. Oktober die Aufnahme von acht Kindern unter drei Jahren zu ermöglichen, stehen in den kommenden Wochen im Josefshaus kleinere Umbauarbeiten an.

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