Gewerbepark Sechtem Die gute Verkehrsanbindung spricht für den Standort

BORNHEIM-SECHTEM · Gerd Hoepfner, Geschäftsführer der Swistec GmbH, die spezielle Steuerungssysteme für Energieunternehmen produziert, kann es kaum erwarten, dass die Stadt Bornheim den Gewerbepark Sechtem um weitere Flächen erweitert. Denn der Unternehmer, dessen Firmenstandort an der Graue-Burg-Straße am Bahnhof zu klein ist, erwägt einen Umzug. Hoepfner war einer von rund einem Dutzend Sechtemern, die bei der Führung durch den Gewerbepark am Samstagmorgen dabei waren.

Unterwegs im Gewerbepark: Wirtschaftsförderer Sebastian Römer (5.v.r.) mit interessierten Bürgern an der Marie-Curie-Straße.

Unterwegs im Gewerbepark: Wirtschaftsförderer Sebastian Römer (5.v.r.) mit interessierten Bürgern an der Marie-Curie-Straße.

Foto: Axel Vogel

Sebastian Römer, Wirtschaftsförderer der Stadt Bornheim, erläuterte die Zukunft des Gewerbeparks und gab Einblicke in die unterschiedlichen Strukturen der dort bereits angesiedelten Firmen. "Das Interesse der Bürger war groß. Deshalb haben wir zum ersten Mal eine solche Veranstaltung organisiert", sagte Theo Geuer, Vorsitzender des Sechtemer CDU-Ortsverbandes.

Auf einer Gesamtfläche von 34 000 Quadratmetern wurden bisher 5444 Quadratmeter erschlossener Fläche an 60 Betriebe mit rund 700 Mitarbeitern verkauft. Kürzlich aufgestellte Firmenwegweiser erleichtern Kunden und Besuchern die Anfahrt. Die Nachfrage von Unternehmen, sich dort niederzulassen, ist weiterhin ungebrochen. "Zurzeit stehen allerdings keine weiteren Flächen zur Verfügung. Die letzte haben wir an die Kronen-Apotheke aus Wesseling verkauft", so Römer.

Erweitert werden soll das Areal zwischen Dickopsbach, Keldenicher Straße und Bundesbahn mittelfristig im südöstlichen Bereich, zu beiden Seiten des Sportplatzes, sowie in der Verlängerung der Marie-Curie-Straße.

Mit Stolz verwies Römer auf den Branchenmix aus den Bereichen Handwerk, Dienstleistungen, Baugewerbe, Produktion, Spedition/Logistik sowie Kraftfahrzeuge. Zahlreiche Firmen, wie unter anderem die Soleos Solar, die Photovoltaikebenen vertreibt und ins europäische Ausland verkauft, oder Berthold Holzhandel, dessen überwiegende Produktionsstätte in Polen ist, haben trotz ihrer internationalen Ausrichtung ihren Standort in Sechtem behalten.

Manches Unternehmen erweitert sich auch noch. Wie zum Beispiel die Firma Tils, die jeden Tag 20 Tonnen Kalbfleisch verarbeitet und noch eine ans Werk angrenzende Fläche Richtung Dickopsbach erworben hat, um in Zukunft auch einen Werksverkauf anzubieten. Die meisten Unternehmen, die sich seit den Anfängen 1993 im Gewerbepark Sechtem niedergelassen haben, seien dort auch heute noch ansässig. Als Grund für die Attraktivität nannte der Wirtschaftsförderer vor allem die gute Verkehrsanbindung.

Die Ausweisung örtlicher Gewerbeflächen ist allerdings künftig nicht mehr nur die Angelegenheit einzelner Kommunen. Dass der Stadt Bonn Gewerbeflächen fehlen, ist schon seit Längerem bekannt. In einer kürzlich erschienenen Studie steht, das die Region bis 2035 zusätzlich 420 Hektar Gewerbeflächen braucht, 60 Hektar davon seien Bonner Bedarf (der GA berichtete). Von den 420 Hektar sollen, so die Studie, 280 Hektar im linksrheinischen, der Rest im rechtsrheinischen Gebiet ausgewiesen werden. "Gewerbeflächen sind eine gemeinsame Sache im Rhein-Sieg-Kreis. Wir müssen das umfangreiche Gutachten erst einmal sichten. Dann werden wir Gespräche mit Bonn und der Region führen", sagte Römer.

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