Integrationsratswahl in Bornheim Die ersten sechs Mitglieder stehen fest

BORNHEIM · Geringe Beteiligung bei der Wahl des Integrationsrats: Nur 14,4 Prozent der 4709 Wahlberechtigten haben am Sonntag ihre Stimme für das Gremium abgegeben, das die Interessen der Migranten in Bornheim vertritt.

Das entspricht 679 abgegebenen Stimmzetteln. Die meisten Stimmen entfielen mit 21,2 Prozent auf Hans Peter Grob (Schweiz). Auf ihn folgen die Listenverbindung der BIG mit 20,6 Prozent und die Liste der SPD mit 17,8 Prozent der Stimmen. Damit ziehen für die BIG der gebürtige Marokkaner Aissam Sabbah und für die SPD Karin Ibrahim (Deutschland) in den Integrationsrat ein.

Ebenfalls gewählt wurden der gebürtige Türke Salih Durak (11 Prozent), die Amerikanerin Amy Marie Wiebe (9,3 Prozent) und Licete Maria Schmitz aus Brasilien (8,2 Prozent). Insgesamt besteht der Integrationsrat aus elf Mitgliedern. Sechs wurden gewählt, fünf weitere werden vom Stadtrat voraussichtlich in der konstituierenden Sitzung am Mittwoch, 2. Juli, bestimmt.

Die Ziele, die sich die sechs Mitglieder auf die Fahne geschrieben haben, sind vielfältig. Grob ist darum bemüht, mit der Politik Freiräume zu schaffen. Er möchte den Menschen in Bornheim zudem so viel Absicherung wie möglich geben und so viel globale Verantwortung wie nötig auferlegen.

Die BIG hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturelle Öffnung und Vielfalt zu fördern und so Vorurteile und Diskriminierung abzubauen. Die SPD möchte Sprachbarrieren abbauen, Kinder fördern und Eltern im Umgang mit Lehrern und Erziehern unterstützen. Für Durak stehen die Probleme von Flüchtlingen und Migranten im Vordergrund. Zudem will er sie über rechtliche Grundlagen informieren.

Wiebe möchte unter anderem das Verständnis bei ausländischen Familien für die deutsche Kultur fördern. Schmitz geht es vor allem darum, Kindern von Anfang an optimale Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.

Wahlberechtigt war, wer eine oder mehrere ausländische Staatsangehörigkeiten besitzt oder wer die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erworben hat.

Wählen durften auch deutsche Staatsangehörige, die noch eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, sowie Kinder, deren ausländische Eltern sich seit mehr als acht Jahren in Deutschland aufhalten.

Der Bornheimer Integrationsrat geht nun in seine zweite Wahlperiode. 2010 wurde das Gremium erstmals gewählt. Insgesamt leben in der Vorgebirgsstadt 9100 Menschen mit Migrationshintergrund, 109 Nationen sind vertreten.

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