Flüchtlingsunterkünfte in Bornheim Die ersten Flüchtlinge ziehen heute an die Simon-Arzt-Straße

BORNHEIM · Am heutigen Freitag sollen die ersten Flüchtlinge in die Unterkunft an der Herseler Simon-Arzt-Straße ziehen. Das teilte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler auf Anfrage des General-Anzeigers mit.

 Noch sind die Rollläden heruntergelassen: Der Wohncontainer in Hersel bietet Platz für 20 Personen.

Noch sind die Rollläden heruntergelassen: Der Wohncontainer in Hersel bietet Platz für 20 Personen.

Foto: Axel Vogel

Der große Wohncontainer an der Bornheimer Goethestraße soll wiederum im Anschluss an die Belegung der Wohnräume in Hersel bezogen werden. Beide Standorte sollen Platz für jeweils 20 Menschen bieten. Sie sind als Übergangslösung für drei Jahre gedacht.

Wie berichtet, wurden die Wohncontainer bereits Mitte April beziehungsweise Anfang Mai angeliefert. Seinerzeit hatte die Stadtverwaltung mehrfach betont, dass die beiden Unterkünfte aufgrund der vielen Flüchtlinge im Stadtgebiet so schnell wie möglich errichtet werden müssten. Im Fall Goethestraße hatte Bürgermeister Henseler gar mit einem Dringlichkeitsbeschluss Fakten geschaffen, um den Standort neben der Europaschule für das Übergangswohnheim schnell herzurichten.

Dass die Container trotzdem so lange leer standen, liegt an einem banalen Grund. Zwar sind die Bauabnahmen der Unterkünfte erfolgt, auch sind sie eingerichtet. Aber: "Wir brauchen in jeder Einrichtung ein Notruftelefon", erläuterte Henseler. Allerdings habe die Telekom die Anschlüsse nicht so schnell legen können, so der Bürgermeister weiter.

Auf Anfrage teilte Telekomsprecher André Hofmann mit, dass die Leitung am Standort Hersel mittlerweile fertig sei. An der Goethestraße werde es aber noch dauern, da noch eine oberirdische Leitung gelegt werden müsse. Er rechne mit einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Zugleich wies Hofmann darauf hin, dass man für einen solchen Auftrag in der Regel einen Zeitraum von bis zu drei Monaten einplane. Die Telekom bemühe sich aber, die Leitung so schnell wie möglich zu legen. So lange möchte man bei der Bornheimer Stadtverwaltung aber nicht mehr warten. Wie Henseler erläuterte, werde für die Goethestraße nun der Hausnotruf des Malteser Hilfsdienstes bestellt.

Durch den Bezug der Unterkünfte in Hersel und Bornheim erhofft sich Henseler auch eine Entlastung des völlig überfüllten Wohnheims in Merten. Doch auch unabhängig davon sei der Druck, die Container zu beziehen, sehr hoch. "Jede Woche kommen neue Menschen", so Henseler. Zurzeit lebten rund 160 Flüchtlinge in den drei Wohnheimen der Stadt, weitere 80 Personen wiederum in angemietetem Wohnraum. Darüber hinaus spreche man aktuell mit dem Rhein-Sieg-Kreis und der Agentur für Arbeit über die Idee, Flüchtlinge gemeinnützig zu beschäftigen, etwa im Rahmen von Ein-Euro-Jobs. Sollte das möglich sein, wäre das ein Gewinn für alle Seiten, findet Henseler.

Die Stadt Bornheim sucht weiterhin Wohnungen und Häuser, die zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet werden können. Ansprechpartner hierfür ist Herbert Meyer, Leiter des Fachbereichs Soziale Hilfen, Integration und Senioren. Zu erreichen ist er telefonisch unter Tel. 0 22 22/94 51 66 oder per E-Mail an herbert.meyer@stadt-bornheim.de.

Entwürfe für Walberberg

Die Planungen für das Flüchtlingswohnheim in Festbauweise am Ackerweg in Walberberg schreiten voran. Laut Bürgermeister Wolfgang Henseler hat ein Architekt verwaltungsintern Entwürfe vorgestellt.

Am Donnerstag, 17. September, sollen die Pläne im Ausschuss für Schule, Soziales und demografischen Wandel präsentiert werden. Die Unterkunft soll Platz für 48 Menschen bieten. Henseler rechnet mit Kosten von mehr als 1,5 Millionen Euro.

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