Kultkapelle in Bornheim Die erste Eigenproduktion feiert Premiere

BORNHEIM · In London machten sich Angst und Schrecken breit. "Der Hexer ist wieder da!", heißt es im Fernsehen. Und in Acht nehmen müssen sich diesmal alle, die sonst selber Angst und Schrecken verbreiten.

 Inspektor Bliss (Mitte) verhört Anwalt Maurice Meister, Kriminalistin Dr. Lomond sucht Spuren.

Inspektor Bliss (Mitte) verhört Anwalt Maurice Meister, Kriminalistin Dr. Lomond sucht Spuren.

Foto: Tränhardt

In der ersten Eigenproduktion der Kultkapelle diente Olaf Sabelus und Joachim Lang das Buch und Theaterstück "Der Hexer" von Edgar Wallace als Vorlage. Bei der Premiere erzeugte schon die erste Szene Gruselstimmung: Polizisten trugen auf einer Bahre eine blutverschmierte Gestalt durch den Zuschauerraum.

Die Schwester vom Hexer, dem gefürchteten und bewunderten Herrscher der Unterwelt, wurde erdrosselt aufgefunden. Sie war Sekretärin bei dem zwielichtigen Anwalt Maurice Meister (Matthias van den Berg), der nun um sein Leben fürchtet. Denn der Hexer hat angekündigt, in welcher Reihenfolge er mit den Verantwortlichen den Tod seiner Schwester abrechnet. Mit jedem Mord der geschieht, wird Meister nervöser. Er engagiert den ehemaligen Strafgefangenen Samuel Hackitt (Thomas Bleidiek) als Beschützer.

Auch Scotland Yard bleibt nicht untätig: Die Kriminalistin Dr Lomond (Sabine Barth) nimmt mit Inspector Bliss (Julian Baboi) die Spur des Verbrechers auf. Und auch die schöne und mysteriöse Cora Ann Milton (Anne K. Müller) ist auf der Suche nach ihm, denn der Hexer ist ihr Mann. Für reichlich Wirbel sorgt die verklemmte Sekretärin Mary Lenley (Jana Rahma), die sich im Nachtclub Diamond in eine laszive Stripperin verwandelt und doch von einem Leben im Landhaus mit ihrem Bruder Johnny Lenley (Thomas Bleidiek) träumt.

Joachim Langs Inszenierung überzeugt durch starke Bilder und kuriose Charaktere, die von den Schauspielern mal komisch, mal schaurig in Szene gesetzt werden. Besonders viele Lacher provoziert Jana Rahma als prüde Sekretärin Mary mit einer unnachahmlichen Körpersprache. Thomas Bleidiek begeistert in seiner Doppelrolle als Samuel Hackitt und Johnny Lenley mit seiner facettenreichen Mimik.

Abgerundet wird die Inszenierung durch raffinierte Licht- und Soundeffekte. Spielort war nicht nur die klassische Bühne. Die Schauspieler nutzten den Mittelgang und die Treppe zur Empore ebenso wie eine zusätzliche Bühne im Zuschauerraum. Dort saß anfangs ein Sträfling, dann diente sie Meisters Mädchenhändlerring als Hauptquartier, später zeigte Mary hier ihren Strip. Maskierte Gangster in schwarzen Kapuzenmänteln liefen durch die Reihen der Zuschauer. Die Premierengäste honorierten die einfallsreiche Inszenierung mit Standing Ovations.

Alle Aufführungstermine unter www.kultkapelle.de. Tickets gibt es zum Preis von 26 Euro online, beim Kartenverkauf an der Kultkapelle, Secundastr. 2-4. Öffnungszeiten: von Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr, unter Tel. 02222/9597602 oder an der Abendkasse.

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