Schützenfeste Die Nacht der Kaiser und Könige

BORNHEIM · Nach 123 Schüssen stand das Ergebnis fest: Neuer Schützenkönig der Kyffhäuser Kameradschaft Walberberg wurde Wilfried Werner. "Ich freue mich riesig. Denn dieses Jahr bin ich bereits zum dritten Mal Schützenkönig geworden", sagte der 50-jährige Thronfolger.

 "Kaiserlich" in Walberberg: Wilfried und Claudia Werner.

"Kaiserlich" in Walberberg: Wilfried und Claudia Werner.

Foto: Roland Kohls

Hinzu kommt, dass er sich neben dem Königstitel ab sofort auch "Kaiser" nennen darf. "Denn wer drei Mal Schützenkönig geworden ist, wird gleichzeitig auch zum Kaiser ernannt", erklärte Wilfried Werner, der seit 15 Jahren im Schützenverein aktiv ist und seine Schießkünste innerhalb seiner Ausbildung bei der Bundeswehr erworben hat. Während des Königsschießens waren ihm die Konkurrenten auf den Fersen.

Den Kopf des Holzvogels schoss André Ritschel, den linken Flügel erwischte der frisch gekürte Schützenkönig und den rechten Flügel stutzte Sebastian Ewert. Die männlichen Schützen schossen mit einer 16-Millimeter-Großkaliber-Donnerbüchse auf einen aus Holz gefertigten Vogel, der übrigens aus verleimten Dielenbohlen kreiert worden war. Anders bei den Frauen, die mit einem Kleinkalibergewehr auf einen Prinzessinnenvogel aus Gips schossen. Hier siegte Gisela Ritschel vor Ingrid Knour-Henri und Sonja Hergarten. Noch am Montagabend wurde sie in der Schützenhalle zur neuen Schützenprinzessin gekürt. Ebenfalls ermittelten die Kyffhäuserkameraden in Walberberg den König der Könige (Günter Hergarten), den Knollen-König (Marcel Krüppel) und den Inaktiven-König (Herbert Pieck). Den Abschluss bildete der Krönungsball.

Während die Walberberger gegen 20 Uhr bereits alle Majestäten ermittelt hatten und zum gemütlichen Teil Tanzen übergegangen waren, wurde es in Merten noch einmal hektisch und laut.

Denn dort hatte zu später Stunde gerade das Königsschießen der Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft begonnen. Durch den Ort hallten die Schüsse der Schützen und in der Schießanlage die Anfeuerungsrufe der Gäste.

Nachdem die Bestecke gefallen waren (Kopf: Günter Koenen; linker Flügel: Markus Meurer; rechter Flügel: Stefan Meurer; linke Kralle: Andreas Klein; rechte Kralle: Josef Müller; Schweif: Karl Diederichs; Pechpokal: Josef Müller), brachte der 136. Schuss schließlich die lang erwartete Entscheidung.

Der Holzvogel, beziehungsweise das, was noch von ihm übrig geblieben war, fiel zu Boden. Nach einem spannenden Wettkampf sicherte sich Karl Diederichs am Ende die Kaiserwürde des Mertener Schützenvereins. "Damit ist mal wieder bewiesen: Wer den Schweif beim Besteckschießen holt, wird neuer König-Kaiser", freute sich Karl Diederichs.

Dass der Ausklang des Abends bei den Sankt-Sebastianus-Schützenbrüdern etwas später als bei den Kyffhäuserkameraden in Walberberg begann, schadete der guten Stimmung kein bisschen. Bis in die Nacht hinein wurden die neuen Majestäten an der Silcherstraße gebührend gefeiert.

Ebenfalls ermittelten die Mertener Schützen während der viertägigen Feierlichkeiten unter anderem ihre Rievkooche-Königin Margret Klein, den Inaktiven-König Hans-Josef Liebertz und die Bürger-Königin Else Feldenkirchen.

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