Appell an Verwaltung und Ratsfraktionen Die Musikschule Bornheim braucht mehr Geld

BORNHEIM · Die Musikschule Bornheim benötigt 10.000 Euro mehr pro Jahr. Mit dieser dringenden Bitte hat sich die Leiterin der Musikschule erneut an die Verwaltung und die Ratsfraktionen gewandt, nachdem er in den vergangenen Jahren unter Verweis auf die Haushaltssituation abgelehnt worden war.

Sorgenvoll blickt Mary Schirilla in die Zukunft. Laut der Leiterin der Bornheimer Musikschule ist die gute Entwicklung der Einrichtung, die seit 1993 von einem Verein getragen wird, in Gefahr. "Seit zehn Jahren ist der Zuschuss, den wir von der Stadt Bornheim erhalten, auf dem damaligen Stand eingefroren", sagt Schirilla. Er müsse aber um 10.000 Euro pro Jahr erhöht werden, damit das Geld ausreiche. Mit dieser dringenden Bitte hat sie sich erneut an die Verwaltung und die Ratsfraktionen gewandt, nachdem er in den vergangenen Jahren unter Verweis auf die Haushaltssituation abgelehnt worden war.

Derzeit stehen der Musikschule 20.500 Euro jährlich zur Verfügung plus die kommunalen Zuschüsse zum Programm "Jedem Kind ein Instrument" (Jeki), das vom Land gefördert wird. Außerdem darf die Musikschule die Räume in den Schulen kostenlos nutzen, was laut Stadt rund 150 000 Euro jährlich entspricht.

"Die Musikschule ist einfach furchtbar groß geworden", sagt Schirilla. Waren es 2003 etwa 880 Schüler, so nutzen inzwischen rund 1200 Mädchen und Jungen sowie 490 Jeki-Schüler das Angebot. "Die Musikschule ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Bornheimer Bildungslandschaft, und das ist gut so", sagt Schirilla. Aber die Aufgabenerweiterung sei schon immens. Hinzu kämen der höhere Verwaltungsaufwand und die allgemeinen Preissteigerungen, die die Betriebskosten in die Höhe trieben.

"Wir haben die Unterrichtsentgelte immer mal wieder erhöht", so Schirilla weiter. "Wir wollen aber keine Schule für reiche Leute sein." Deshalb will die Musikschule in jedem Fall die Ermäßigungen beibehalten, die beispielsweise allen Schülern gewährt werden, die einen gültigen Sozialbescheid vorlegen. Für diese bis zu 30-prozentige Ermäßigung habe die Musikschule allein im vergangenen Jahr aus eigenen Mitteln 5000 Euro aufgewandt. "Ohne die Spenden, die wir von vielen Bornheimer Bürgern, Firmen und Institutionen erhalten, müssten wir schon längst Abstriche machen, sowohl was die Breite als auch die Qualität unserer Unterrichtsangebote angeht", betont Schirilla. Man könne aber nicht allein auf diese Großzügigkeit von Spendern bauen, wenn man auch langfristig eine solide Finanzierung sicherstellen wolle. "Wenn wir nicht mehr Geld bekommen, dann müssten wir Zuschüsse streichen und eventuell nochmals die Kosten erhöhen", sagt die Leiterin.

Probleme bereitet der Musikschule zudem die Raumsituation. "Durch die Offene Ganztagsschule haben wir immer größere Schwierigkeiten, die nötigen Unterrichtsräume zu finden", so Schirilla. Zwar sei eine Erweiterung der angemieteten Räume in der Geschäftsstelle in der Burgstraße denkbar, sie erhöhe allerdings wieder die Kosten. Schirilla betont aber auch, dass die Zusammenarbeit mit den Schulleitern generell sehr gut funktioniere und es eine gute Lösung sei, dass die Musikschule durch Kooperationen in den Schulalltag integriert werde.

Bürgermeister Wolfgang Henseler kann die Forderung der Musikschule nachvollziehen. "Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir die Musikschule haben", sagt Henseler. Aber: Der Zuschuss sei eine freiwillige Leistung der Kommune, die Mittel könnten nur erhöht werden, wenn an anderer Stelle etwas weggenommen werde. Das habe die Kommunalaufsicht gegenüber Kämmerer Ralf Cugaly, der sich nach dem Gespräch mit der Musikschule an sie gewandt habe, auch bestätigt. "Wir werden nun erst einmal die Haushaltsplan-Beratungen abwarten", so Henseler weiter. "Ich tue aber gerne alles dafür, um der Musikschule andere Mittel, etwa von Stiftungen, zu beschaffen."

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