Erster Schüleraustausch zwischen Bornheim und Troarn "Die Grundlage für eine lange Beziehung"

BORNHEIM · "Bienvenue à tous!!" Mit diesen Worten auf den Tischschildern im Bornheimer Ratssaal sind 17 französische Austauschschüler vom Collège Montgomeri und ihre Austauschpartner vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium begrüßt worden.

 Bürgermeister Wolfgang Henseler (3.v.l.) begrüßte die Schüler aus Frankreich und Bornheim im Rathaus.

Bürgermeister Wolfgang Henseler (3.v.l.) begrüßte die Schüler aus Frankreich und Bornheim im Rathaus.

Foto: Wolfgang Henry

Noch bis zum 10. April sind die Achtklässler aus Troarn, einer 3600-Einwohner-Gemeinde in der Normandie, in Bornheim zu Gast. Bürgermeister Wolfgang Henseler hieß die Schüler vorige Woche willkommen und betonte, wie wichtig der persönliche Kontakt für Frieden und Freundschaft in Europa sei. Er dankte der Schulleiterin Brigitte Engelhardt und den Lehrern, die diesen neuen Austausch ins Leben gerufen hatten.

"Ich hoffe, dass dieser Besuch die Grundlage für eine lang andauernde Beziehung ist", so Henseler. Es ist der erste Austausch zwischen den beiden Schulen. Französischlehrerin Birthe Gesellchen, die ihn mitorganisiert hat, ist froh, das Collège Montgomeri dafür gewonnen zu haben. Die Partnerschaft zum Collège Henri Guilleaumet im Nordwesten von Paris liege zurzeit auf Eis, weil die Kollegen, die vor Ort den Austausch organisiert haben, inzwischen im Ruhestand oder in Elternzeit seien.

"Es ist schwierig, so eine Partnerschaft aufzubauen. Alles steht und fällt mit den organisierenden Personen, die häufig eine langjährige Freundschaft verbindet", erklärt Schulleiterin Brigitte Engelhardt. "Wir werden jetzt den Kontakt zu beiden Schulen halten und schauen, wie es die nächsten Jahre weitergeht", so Birthe Gesellchen. "Wir hoffen, den Austausch langfristig über Fachschaften oder Comenius-Programme organisieren zu können, das macht es einfacher."

In dieser Woche besuchen die Schüler gemeinsam den Unterricht am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und unternehmen Exkursionen nach Köln, Bonn und zum Geysir in Andernach. In Köln wird die Gruppe an einer Stadtführung "Auf den Spuren der Franzosen" teilnehmen. "Die französische Kultur hat gerade das Rheinland stark geprägt - trotzdem wissen die meisten nur sehr wenig darüber. Deswegen sind solche Austausche so wichtig", sagt Gesellchen.

Im Gegenzug haben die Bornheimer auch ihren französischen Austauschpartnern die rheinische Lebensart nähergebracht. Im Rahmen eines Karnevalsprojekts haben sie Lieder und Rezepte für ihre französischen Mitschüler übersetzt. Auch gemeinsame Kochabende stehen auf dem Programm, damit die Schüler sich kennenlernen und in lockerer Atmosphäre die Sprache des jeweils anderen lernen. Seit zwei bis drei Jahren haben sie Deutsch- beziehungsweise Französischunterricht.

"Noch sind viele sehr schüchtern, aber es fängt bereits an, sich zu mischen", sagt die Französischlehrerin. Für Pauline aus Troarn ist das kein Problem. Die 14-Jährige hat Familie im Sauerland. Mit ihrer Austauschpartnerin Lilly habe sie bisher nur Deutsch gesprochen, sagt sie. "Die anderen reden aber mal in der einen, mal in der anderen Sprache. Und wenn die Deutschen zu uns nach Frankreich kommen, werden wir bestimmt auch mehr Französisch reden." Für den Rückbesuch fahren die Bornheimer vom 21. bis 28. Mai nach Troarn.

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