"Güllebomber" auch in Sechtem CDU-Kreistagsmitglied verlangt Aufklärung von Kreisverwaltung

BORNHEIM-SECHTEM · Nachdem "Güllebomber" aus den Niederlanden bereits in Meckenheim und Königswinter für Aufsehen gesorgt haben, wurde nun auch in Sechtem ein Tankwagen gesichtet, der Gülle auf einem abgeernteten Maisfeld entlud.

Am Montag, 29. Oktober, habe sie auf einem Acker an der K 33 in Fahrtrichtung Sechtem hinter der Abzweigung nach Kardorf einen parkenden Tankwagen mit niederländischem Kennzeichen beobachtet, außerdem ein zweites Fahrzeug, das Gülle aufnahm und auf dem Feld verteilte, berichtet die Bornheimer CDU-Kreistagsabgeordnete Hildegard Helmes.

Im September hatten Bürger in Meckenheim von ähnlichen Vorfällen berichtet, Ende Oktober wurden wiederholt niederländische Gülletransporte in Königswinter beobachtet.

Ursache des Problems ist, dass die Sperrfrist für Gülle in den Niederlanden bereits am 1. September beginnt, in Deutschland jedoch erst am 1. November und auf Grünland sogar erst am 15. November. Zwar ist es hierzulande zwischen Anfang Februar und Ende Oktober erlaubt, tierische Düngemittel zu verwenden, wer allerdings zu viel Gülle ausbringt oder diese nicht innerhalb von sechs Stunden in den Boden einarbeitet, muss mit Bußgeldern rechnen. Die Landwirtschaftskammer NRW ermittelt nun in einigen der Fälle.

Helmes verlangt von der Kreisverwaltung in Siegburg Aufklärung. Zu beantworten sei beispielsweise, warum es diesen "Gülle-Tourismus" überhaupt gebe. Außerdem müsse geklärt werden, wie sich die Gülle auf Natur- und Wasserschutz auswirke und ob durch sie die Gefahr, dass Menschen sich mit resistenten Keimen ansteckten, erhöht werde. "Mir ist nicht nur wichtig, den Sachverhalt aufzuklären. Es geht auch darum, Möglichkeiten zu finden, solche Aktionen grundsätzlich zu unterbinden", so Helmes.

Eine ähnlich lautende Anfrage hatte die FDP-Landtagsfraktion an die NRW-Landesregierung gestellt. Das Thema beschäftigt am Montag, 10. Dezember, auch den Umweltausschuss des Kreises.

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