Bodendenkmal in Bornheim Botzdorf hat eine römische Fußbodenheizung

BORNHEIM · Bei 26 Grad und Sonnenschein stand am Dienstag in Botzdorf eine Fußbodenheizung im Mittelpunkt. Die sogenannte Hypokaustanlage ist High-Tech aus der Römerzeit und diente vor rund 2000 Jahren dazu, Baderäume mit heißer Luft zu erwärmen.

 Eine Bronzetafel überreichen (v.l.) Angelika Müller, Michael Vangerow und René Klose (r.) an Wolfgang Henseler.

Eine Bronzetafel überreichen (v.l.) Angelika Müller, Michael Vangerow und René Klose (r.) an Wolfgang Henseler.

Foto: Antje Jagodzinski

Am Bodendenkmal der "Villa Fortuna", den Überresten eines römischen Landhauses aus dem 1. Jahrhundert nahe der Aeltersgasse, ist nun zu erkennen, wie diese Technik funktionierte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die Restaurierung der Anlage mit Hilfe der Lotterie Glücksspirale mit 15.000 Euro unterstützt.

Michael Vangerow und Angelika Müller vom Ortskuratorium Bonn/Rhein-Sieg der Stiftung Denkmalschutz überreichten am Dienstag eine Bronzetafel an Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler, die auf die Förderung der Stiftung verweist. Begleitet wurden sie von René Klose von Westlotto, da die Glücksspirale einer der wesentlichen Geldgeber der privaten Stiftung ist.

Insgesamt 900.000 Euro sind laut Stadt bisher in die Sicherung der "Villa Fortuna" geflossen. Den Großteil trugen EU, Bund und Land, der Eigenanteil der Stadt beträgt 180.000 Euro.

"Es war uns wichtig, dass man hier nicht nur Mauerreste erkennen kann, sondern auch sieht, wie weit die Entwicklung damals war", sagte Henseler. Für ihre Fußbodenheizung unterhöhlten die Römer die Böden ihres Hauses und stellten sie auf zahlreiche kleine Pfeiler, die mit Ziegelplatten bedeckt wurden.

Die Warmluft kam aus einem Heizraum, in dem ein großes Feuer brannte, wie auf einer der zwei großen Infotafeln am Bodendenkmal zu lesen steht. Eine Information fehlt Vangerow und Klose noch: Ein Hinweisschild, das den Weg zu dem mitten im Wohngebiet gelegenen Bodendenkmal weist.

Es sei angedacht, nach den Bauarbeiten in der Königstraße dort einen Wegweiser aufzustellen, sagte Henseler und gab einen Ausblick auf ein weiteres Vorhaben der Stadt: Bei der Steinbildhauerei Sistig aus Walberberg sei ein Denkmal für den Kreisel Königstraße, Ecke Pohlhausenstraße beauftragt, das auf den Verlauf des Jakobswegs sowie den früheren römischen Heerweg verweisen soll.

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