Gerhard-Josef Brühl Bornheims Leitender Stadtverwaltungsdirektor geht in den Ruhestand

BORNHEIM · Auf dem Schreibtisch liegen noch immer Akten. Auf einem Regal an der Wand stehen die Bilder der Familienmitglieder. Nichts deutet auf Abschied hin.

 Im Büro: Gerhard-Josef Brühl (links) mit Wolfgang Henseler.

Im Büro: Gerhard-Josef Brühl (links) mit Wolfgang Henseler.

Foto: Meurer

"Ich arbeite bis zum letzten Tag durch", sagt Gerhard-Josef Brühl. Das verstehe sich von selbst. Der letzte Tag für Bornheims Leitenden Stadtverwaltungsdirektor ist der 31. Juli. Danach beginnt ein neuer Lebensabschnitt: der Ruhestand.

19 Jahre hat der 1949 geborene Brühl die Bornheimer Verwaltung maßgeblich geprägt. Im Oktober 1996 hatte er als Leiter des Ratsbüros und persönlicher Referent des damaligen Bürgermeisters Wilfried Henseler begonnen. Mittlerweile hat er als Verwaltungskoordinator unter anderem die Aufgabe, dezernatsübergreifende Prozesse zu steuern. Er ist mit der Organisation der Ratsgremien betraut und sorgt dafür, dass die politischen Beschlüsse umgesetzt werden.

Als Fachbereichsleiter ist er unter anderem für die Bereiche "Juristische Dienste", "Ratsbüro", "Wirtschaftsförderung" oder "Sport und Kultur" zuständig. Zugleich ist er Personalchef und Mitglied des Verwaltungsvorstands. Unter anderem gehen das Rhein-Voreifel-Unternehmernetzwerk, aber auch Veranstaltungen wie die Brühl-Bornheimer-Spargelsaison oder das Frühlingserwachen im Vorgebirge mit auf ihn zurück.

Begonnen hat sein Berufsleben im elterlichen Gärtnerbetrieb in Waldorf. Brühl sucht aber neue Herausforderungen. Nach dem Besuch der Fachoberschule kommt er 1975 zum Landschaftsverband Rheinland. 1987 wird der Beamte auf eigenen Wunsch ins Bundesinnenministerium versetzt. "Das war eine spannende Zeit." Unter anderem habe er am Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR mitgearbeitet. "Ich habe ein paar Sätze zusteuern dürfen."

1996 wechselt Brühl nach Bornheim. Seitdem sei viel in der Stadt passiert. "Als ich hier angefangen habe, hatte Bornheim 40.000 Einwohner, jetzt sind es 48.000."

Wichtig sei etwa die Gründung des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums oder der LVR-Heinrich-Welsch-Schule gewesen. Letztere habe er über alte Kontakte zum Landschaftsverband nach Bornheim geholt. "Aber stellen Sie das bitte nicht so heraus, ich bin eher der Arbeiter im Hintergrund."

Brühls Abschied sei ein Einschnitt, sagt Bürgermeister Wolfgang Henseler. "Sowohl für uns im Rathaus als auch für mich persönlich." Aus einem dienstlichen Verhältnis sei eine echte Freundschaft geworden. Nur selten habe man heftig diskutiert, fügt Brühl hinzu. "Sie können aber davon ausgehen, dass ich einen eigenen Kopf habe. Ich komme schließlich aus Waldorf."

Als CDU-Mitglied saß Brühl von 1989 bis 2009 im Rat der Gemeinde Weilerswist, wo er mit seiner Frau wohnt. Seine Arbeit in Bornheim sei aber nie politisch geprägt gewesen - etwa, als es um die Beanstandung des Beschlusses zum Baustopp auf der Königstraße durch den Bürgermeister gegangen sei. "Wir haben uns alleine an den Rechtsvorschriften und an dem Sachverhalt orientiert."

Den Ruhestand will Brühl nutzen, um sich weiterhin in der St. Matthias Bruderschaft Waldorf sowie im Verein "Miteinander-Füreinander" für Menschen mit Behinderung im Kreis Euskirchen zu engagieren. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender des Bornheimer Kulturforums. Selbstverständlich dürfen auch Ehefrau Hildegard, die zwei Söhne und die vier Enkelkinder nicht zu kurz kommen.

Laut Henseler sollen Brühls Aufgaben in Zukunft von zwei Personen übernommen werden: von Christiane Pilger, Leiterin des "Juristischen Dienstes" sowie vom Leiter "Personal", Joachim Brandt.

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