Initiative für mehr Gewerbeflächen Bornheim darf nicht nur Schlafstadt sein

BORNHEIM · Die Bornheimer SPD begrüßt die Initiative, in der Vorgebirgsstadt einen höheren Bedarf an neuen Gewerbeflächen beim Rhein-Sieg-Kreis anzumelden. "Für die SPD steht die Fortsetzung der erfolgreichen Gewerbeansiedlungspolitik der Bornheimer Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Vordergrund", sagt Fraktionsvorsitzender Wilfried Hanft.

 Im Gewerbegebiet in Roisdorf sind nicht mehr viele Flächen für Ansiedlungen frei.

Im Gewerbegebiet in Roisdorf sind nicht mehr viele Flächen für Ansiedlungen frei.

Foto: Meurer

Durch die Ansiedlung weiterer Betriebe und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen könnten neue Wohngebiete ein zusätzlicher Anreiz für junge Familien sein, nach Bornheim zu ziehen, so Hanft weiter. "Bornheim soll nicht die 'Schlafstadt' der Oberzentren Köln und Bonn bleiben."

Wie berichtet, hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung jüngst einstimmig beschlossen, für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von bis zu 40 Hektar anzumelden. Hintergrund ist das Gewerbeflächenkonzept für die Kommunen des Kreises. So hatte ein Kölner Planungsbüro das Gewerbeflächenpotenzial und den Bedarf in der Region bis 2035 analysiert und war zu dem Schluss gekommen, dass die Region in den kommenden 20 Jahren zusätzlich 420 Hektar an Gewerbeflächen benötigt, wovon 60 Hektar Bonner Bedarf sind.

Die linksrheinischen Kommunen Bornheim, Alfter, Swisttal, Meckenheim, Rheinbach und Wachtberg sind in der Studie als "westliches Kreisgebiet" zusammengefasst. Für dieses Gebiet weist die Studie einen Mittelwert aus, der bei einem Bedarf von 65 Hektar bis 2035 liegen solle. Für Verwaltung und Politik in Bornheim ist das zu wenig, hat die örtliche Wirtschaftsförderung doch einen langjährigen Trend von zwei Hektar im Jahr ausgewiesen.

Nach Angaben der SPD ist das "beschlossene und erklärte Ziel der städtischen Planung", die beiden großen Gewerbegebiete in Roisdorf und Sechtem zu erweitern. Laut SPD-Ratsherr Harald Stadler sind die Hürden dafür aber hoch. Das liege unter anderem an der Absicht der Landesregierung, den Flächenverbrauch in NRW zukünftig "radikal" zu beschränken. "Vorrang hat die Nachverdichtung in schon erschlossenen Gebieten", so Stadler weiter. Darüber hinaus sei etwa die in Roisdorf ins Auge gefasste Fläche zwischen Maarpfad und Bornheimer Friedhof landwirtschaftliches Vorranggebiet. Stadler: "Auch hüpft dort die Wechselkröte, und somit wird der Schutz dieser Amphibienart ebenso eine Rolle spielen wie die Stellungnahme der Landwirtschaftskammer."

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