Gewerbeflächenkonzept für die Kommunen Beigeordneter sieht höheren Flächenbedarf

BORNHEIM · Die Bornheimer Stadtverwaltung will gegenüber dem Rhein-Sieg-Kreis einen höheren Bedarf für die Gewerbeentwicklung bis zum Jahr 2035 vertreten. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Mittwoch möchte sie das Okay erhalten, für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von bis zu 40 Hektar anzumelden.

 Das Luftbild zeigt den interkommunalen Gewerbepark Bornheim-Süd/Alfter-Nord.

Das Luftbild zeigt den interkommunalen Gewerbepark Bornheim-Süd/Alfter-Nord.

Foto: Sabine Malzbender/WFG

Hintergrund ist das Gewerbeflächenkonzept für die Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises, das der Ausschuss heute zur Kenntnis nehmen soll. Wie berichtet, hatte ein Kölner Planungsbüro das Gewerbeflächenpotenzial und den Bedarf in der Region bis 2035 analysiert und war zu dem Schluss gekommen, dass die Region in den kommenden 20 Jahren zusätzlich 420 Hektar an Gewerbeflächen benötigt, wovon 60 Hektar Bonner Bedarf sind.

Auf der Grundlage des Gutachtens hatten Landrat Sebastian Schuster, der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz als Sprecher der Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis im Juni die Notwendigkeit einer Kooperation bekundet.

Das begrüßt man auch in Bornheim: "Es ist gut, dass der Kreis sich da Gedanken macht", sagt der Erste Beigeordnete Manfred Schier. Wie aus der Antwort der Verwaltung auf eine Große Anfrage der FDP-Fraktion zur gemeinsamen Ausweisung von Gewerbeflächen mit Bonn hervorgeht, führt die Stadt Bornheim bereits seit geraumer Zeit Gespräche mit der Stadt Bonn hinsichtlich einer gemeinsamen Vermarktungsstrategie. Das Gewerbeflächenkonzept sei in seiner Zielrichtung, zu einer regionalen Perspektive zu kommen, in der "nicht nur jede Kommune für sich" plane, sehr positiv, findet Schier. "Unzufrieden sind wir aber mit der Quantifizierung."

Die linksrheinischen Kommunen Bornheim, Alfter, Swisttal, Meckenheim, Rheinbach und Wachtberg sind in der Studie als "westliches Kreisgebiet" zusammengefasst. Für dieses Gebiet weise die Studie einen Mittelwert aus, der bei einem Bedarf von 65 Hektar bis 2035 liegen solle. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Bornheim habe bei der Vermarktung von Gewerbeflächen jedoch einen langjährigen Trend von zwei Hektar im Jahr ausgewiesen.

"Bei der zugrunde gelegten Zeitspanne des Gutachtens bis 2035 ergibt sich hier ein Bedarf von circa 40 Hektar alleine für die Stadt Bornheim", heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Ausschusssitzung. "Wir haben keinen Anlass anzunehmen, dass sich dieser Trend verändern wird", argumentiert Schier. Entsprechend solle der Kreis von einem höheren Bedarf von bis zu 40 Hektar für Bornheim ausgehen.

Die Verwaltung hat für heute Abend den Bearbeiter des Gutachtens eingeladen, damit er die Inhalte im Ausschuss näher erläutert. Dabei wird es auch um vier in der Analyse genannte Suchräume gehen, denen der Ausschuss nach dem Wunsch der Verwaltung grundsätzlich zustimmen soll.

Bei den vier Flächen, von denen zwei östlich und nordöstlich von Sechtem sowie zwei westlich der L 281, nordöstlich von Roisdorf liegen, handelt es sich um Gebiete, die nicht im Besitz der Kommune sind, aber für eine mögliche gewerbliche Entwicklung infrage kämen. Die vier Suchräume bieten ein Gesamtpotenzial von 85 Hektar. Das könnte nach Sicht der Verwaltung den Bedarf auch langfristig decken.

Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Mittwoch , 19. August, 18 Uhr, Ratssaal des Rathauses, Rathausstraße 2.

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