Alfter und Bornheim Bauhöfe sollen zusammenarbeiten

ALFTER/BORNHEIM · Die FDP regt eine Kooperation zwischen den Bauhöfen von Alfter und Bornheim an. Bornheimer Mitarbeiter pflegen bereits Kunstrasen in Alfter.

 Mit einer Tiefenreinigungsmaschine pflegen Mitarbeiter des Stadtbetriebs Bornheim den Kunstrasen in Oedekoven.

Mit einer Tiefenreinigungsmaschine pflegen Mitarbeiter des Stadtbetriebs Bornheim den Kunstrasen in Oedekoven.

Foto: ANTJE JAGODZINSKI

Allerlei Schmutz kehren die Borsten der Tiefenreinigungsmaschine auf, die Heinz-Dieter Heiliger mit einem Trecker über den Kunstrasenplatz am Birkenweg in Oedekoven steuert. Durch ein Sieb fällt das Granulat wieder zurück aufs Grün. Ein Sauger nimmt Blätter, Haare und feine Partikel auf, damit der Kunstrasen nicht verstopft und das Wasser ablaufen kann, erklärt Heiliger. Er ist Mitarbeiter des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) - und zur Pflege des Kunstrasens im Einsatz in der Nachbargemeinde. Weitere Zusammenarbeit dieser Art wünschen sich die Bornheimer FDP-Fraktion sowie die FDP Alfter. Sie regen eine Kooperation der Bauhöfe beider Kommunen an.

In Alfter gebe es bereits Beschlüsse des Gemeinderats zu dem Thema und konkrete Überlegungen zur Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, sagt Christian Koch, Fraktionschef der Bornheimer FDP: "Wir wollen, dass sich die Stadt Bornheim mit ihrem Stadtbetrieb als möglicher Partner für Alfter ins Gespräch bringt", erläutert er. In einem Antrag für den Bornheimer Stadtrat sowie für den Verwaltungsrat des Stadtbetriebs Bornheim schlägt die FDP-Fraktion vor, dass zunächst auf Verwaltungsebene ausgelotet werden soll, wie die Bauhöfe zusammenarbeiten können. "Von einem gemeinsamen Personal- und Maschinenpool bis hin zu einem gemeinsam betriebenen Bauhof sind unterschiedliche Modelle denkbar", sagt Koch.

Weitere Beispiele für Zusammenarbeit

"Grundsätzlich sind wir für interkommunale Kooperationen offen", sagt Nico Heinrich, Kämmerer der Gemeinde Alfter und allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Rolf Schumacher. Zum einen gebe es einen entsprechenden Grundsatzbeschluss des Gemeinderats, zum anderen verweist Heinrich auf bereits bestehende Kooperationen. Darunter falle etwa die Lenkungsgruppe "Linksrheinische Interkommunale Zusammenarbeit" (LIZ). Wie berichtet, hat unter deren Dach Tobias Gethke zum 1. März seine Arbeit als Klimamanager für Bornheim, Meckenheim, Wachtberg, Swisttal und Alfter aufgenommen.

Als Beispiele für die Zusammenarbeit mit Bornheim nennt Heinrich auch die Volkshochschule und die gemeinsame Vermarktung des Gewerbegebiets Alfter-Nord in unmittelbarer Nähe zum Roisdorfer Gewerbegebiet. Gegenüber einer Kooperation in puncto Bauhof sei man aufgeschlossen, so Heinrich weiter. Über die Details müsste man aber in Ruhe sprechen: "Der Bauhof Alfter ist ein weites Feld." Laut Heinrich gehören die Pflege von Grünflächen und Spielplätzen sowie die Unterhaltung von Straßen und die Baumkontrolle zu den Aufgaben.

Skepsis in Bornheim

Eher skeptisch fällt die Reaktion von Ulrich Rehbann, Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim, auf den Vorschlag der Liberalen aus. "Zunächst mal sind wir ja kein Bauhof, sondern als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) rechtlich und wirtschaftlich selbstständig", erklärt er. "Und es ist jetzt nicht so, als hätten wir riesige Arbeitskapazitäten frei", sagt er mit Blick auf die mögliche Übernahme von Arbeiten in Alfter. Hinzu komme: "Wir sind mit den Jahresabschlüssen noch nicht so weit, wie wir sein sollten. Damit es eine Win-win-Situation für beide Seiten wird, müssen aber beide die Kosten klar haben."

Einen Erfahrungsaustausch für den Teilbereich "Baubetriebshof" des Stadtbetriebs gebe es bereits mit den Nachbarkommunen Brühl, Wesseling und auch mit Alfter. Die Pflege des Kunstrasenplatzes in Oedekoven übernehmen laut Rehbann Mitarbeiter des Stadtbetriebs bereits seit etwa drei Jahren, da die Nachbargemeinde nicht über das spezielle Reinigungsgerät verfüge. Der Antrag der FDP sei an den Verwaltungsrat des Stadtbetriebs verwiesen worden und solle in der Sitzung am 29. September auf der Tagesordnung stehen, sagt Rehbann weiter. "Wir werden sicher mit Alfter in Kontakt treten", fügt er hinzu.

Die Liberalen wünschen sich, dass zunächst die Verwaltungen an das Thema herangingen und dabei positive Erfahrungen anderer Gemeinden mit einbezögen, sagt Christian Koch. Im Anschluss sollen dann nach dem Willen der FDP Ratsvertreter aus beiden Kommunen über konkrete Modelle ins Gespräch kommen. Koch: "Effizienter arbeiten, guter Service für die Bürger und eine Zusammenarbeit, die für beide Seiten ein Gewinn ist: Das versprechen wir uns von einer Bauhof-Kooperation zwischen Bornheim und Alfter."

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