Belastung in der Luft unwahrscheinlich Asbest in Roisdorfer Grundschule

Bornheim · Ein Sachverständigenbüro aus Köln ist auf Asbestzementfasern im Wandputz gestoßen. Bislang scheint aber keine Gefahr für die Schüler zu bestehen.

 Die Sebastian-Schule in Roisdorf.

Die Sebastian-Schule in Roisdorf.

Foto: Axel Vogel

Für Schulleiterin Uta Scheuer war die Nachricht mehr als überraschend. Bei kürzlich erfolgten Untersuchungen in der Roisdorfer Sebastian-Schule im Auftrag der Stadt Bornheim ist das Sachverständigenbüro Dr. Gerd Zwiener aus Köln auf Asbestzementfasern im Wandputz gestoßen. Das teilte Marita Meskes-Außem, Leiterin des Fachbereichs Bauamt und Gebäudewirtschaft, jetzt im Ausschuss für Schule, Soziales und demografischen Wandel der Stadt Bornheim mit.

Entsprechend kritisch äußerte sich Scheuer, weil sie bislang nicht umfassend über das Ergebnis der Untersuchung informiert worden sei und erst im Ausschuss mit diesem konfrontiert wurde. Sie habe weder Lehrer noch Eltern darüber in Kenntnis setzen können.

Bürgermeister Wolfgang Henseler räumte ein, dass die Reihenfolge der Information, sprich: Verwaltungsspitze - Schulleitung - Eltern - Öffentlichkeit, nicht eingehalten wurde.

"Das ist nicht gut gelaufen", bedauerte er mit dem Hinweis darauf, dass in den nächsten Tagen eine Information der Eltern stattfinden werde.

Da es sich um sogenannten "gebundenen Asbest" handele, bestehe keine Gefahr, solange die Wand keine Beschädigungen aufweise, führte Meskes-Außem aus. "Vorhandene Risse in der Wand sind sofort geschlossen worden."

Auf Anfrage des General-Anzeigers teilte Bürgermeister Wolfgang Henseler mit, dass der Sachverständige Zwiener derzeit "keine konkrete Gefahr" sehe.

Es wurden Proben vom Wandputz genommen

Im Rahmen der Untersuchung wurden unter anderem Proben vom Wandputz, von Abdeckplatten der Heizungen und Mineralwolle genommen. "Laut Gutachter ist es unwahrscheinlich, dass eine Belastung in der Luft ist", berichtet Henseler. Vorsichtshalber sollten aber keine Nägel mehr in die Wand geschlagen und bei notwenigen Bohrungen eine Fachfirma beauftragt werden. Um ganz sicher zu gehen, dass keine Gefahr besteht, plant die Stadt für Freitag und Samstag, 20. und 21. November, weitere Raumluftmessungen in der Schule.

Hintergrund der Untersuchungen in der Sebastian-Schule ist, dass die Verwaltung bei Raumluftuntersuchungen in öffentlichen Gebäuden, wie beispielsweise an der Waldorfer Nikolausschule und dem Ratstrakt des Rathauses, auf die Chlorverbindung PCB gestoßen war. Nach und nach werden deshalb nun städtische Gebäude - vorrangig Schulen und Kitas, die vor 1975 errichtet wurden - auf Schadstoffe überprüft.

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