Kabarettist Carsten Höfer im Dominikanerkloster Als Frauenversteher im Kloster

BORNHEIM-WALBERBERG · Das Beste vorweg: Der selbst ernannte "Gentleman-Kabarettist" Carsten Höfer gehört nicht zu den Comedians, deren Erfolg auf Fäkal- und unter-der-Gürtellinie-Witzen basiert.

 Die Kommunikation zwischen Männern und Frauen ist häufig zum Scheitern verurteilt. Doch mit Humor klappt's, rät Carsten Höfer.

Die Kommunikation zwischen Männern und Frauen ist häufig zum Scheitern verurteilt. Doch mit Humor klappt's, rät Carsten Höfer.

Foto: Hermes

Durch den Bornheimer Veranstalter Gerhard Fehn bekam der Münsteraner Kabarettist mit dem ehrwürdigen Ambiente der Aula des ehemaligen Dominikanerklosters in Walberberg einen stilvollen Rahmen für seinen Auftritt.

"Wer hätte vor 300 Jahren gedacht, dass an dieser Stelle mal ein 'Frauenversteher' stehen würde?", war ein gelungener Auftakt für sein gleichnamiges Programm, mit dem er - nach eigenen Angaben - seit "einigen Jahren" unterwegs ist.

In einem kurzen Vorgespräch erklärte Höfer, dass er von seiner älteren Schwester immer als Mädchen behandelt wurde und er somit früh gelernt habe, die Frauen zu verstehen. Auf der Bühne hörte sich das dann so an, dass Frauen sich untereinander sehr gut verstehen, ja geradezu anstacheln und aufschaukeln, wogegen Männer zwar mit der eigenen Spezies auch problemlos kommunizieren, sich dabei jedoch eher schweigend "mitteilen".

Höfer ließ wenige Klischees aus. Für ihn tritt der Mann nicht nur eher einsilbig in den geschlechterübergreifenden Dialog, sondern ist auch weit von der den Frauen eigenen Fähigkeit des Multitaskings entfernt.

Einige unter den etwa 50 Besuchern des Abends konnten sich auch über den Vergleich amüsieren, den Carsten Höfer zwischen der Erziehung eines Mannes durch seine Frau und der eines Hundes in der Hundeschule herstellte. Da der Mann - ähnlich wie der Hund - nur über ein Kurzzeitgedächtnis verfüge, müsse Frau ihn im Moment seines Fehlverhaltens korrigieren, später sei jedes Gespräch darüber sinnlos. Höfer meint es ernst. Seine Beobachtungen des Kommunikationsverhaltens von Frauen und Männern habe er vielfach machen und analysieren können. Er wisse, dass "es zwischen Mann und Frau systemimmanent immer einige Schwierigkeiten und Probleme geben wird", aber er sei sich sicher, dass sie mit Humor gelöst werden können.

Das Programm hätte durchaus anregend sein können, wenn die Grunddaten seiner "Analyse" ein wenig weiter von den immer wieder in solchen Zusammenhängen zitierten Rollenklischees abgewichen wären. So konnte er zwar nicht alle Zuschauer für sich gewinnen, aber viele schon.

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