32. Lehmkuhlefest der Mertener Junggesellen Ärger wegen der Spezialschläuche

BORNHEIM · Ob Senioren, Männergruppen, Jugendliche oder Familien mit Kinderwagen: Bereits kurz nach der Eröffnung des Lehmkuhlefestes auf der Mertener Heide strömten am Samtagabend gegen 19 Uhr die Gäste auf den Festplatz am Matthias-Dickhoff-Weg.

Auch Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler freute sich mit Gattin Conny und Hunderten anderer Gäste bei bestem Sommerwetter auf einen kurzweiligen Abend mit viel Livemusik unter freiem Himmel.

Angesagt hatten sich Stimmungsmacher aus der Region, "Jeckediz" aus Swisttal und "Die Barhocker" aus Unkel. Eingeladen zu dem zweitägigen Traditionsfest hatte erneut der Junggesellenverein Männer-Reih Einigkeit 1852 Merten-Heide um seinen Vorsitzenden Kurt Jankowski. Der war zwar hochzufrieden mit dem Festverlauf, ärgerte sich aber über die zunehmenden behördlichen Auflagen im Vorfeld einer solchen Veranstaltung.

Viele Mertener sagen: Das Lehmkuhlefest ist ein Muss im Veranstaltungskalender. Denn hier trifft sich alles aus dem Ort, vom Alteingesessenen bis zum Neubürger. Und das ist auch genau das, was die Junggesellen wollen, sagte Vorsitzender Kurt Jankowski anlässlich der 32. Auflage: "Das Fest wurde einst veranstaltet, damit sich alte und zugezogene Bürger kennenlernen."

Und das geschieht seit Ende der 90er Jahre nicht mehr auf dem einstigen, einen Steinwurf entfernten Lehmkuhleplatz, auf dem inzwischen ein Mehrfamilienhaus steht. Stattdessen feiern die Junggesellen derweil auf einem weitläufigen Areal am Wasserwerk am Matthias-Dickhoff-Weg, inklusive einer in Vereinsregie bewirteter Imbissbude.

Auch wenn das Konzept des Zusammenbringens am Wochenende wieder bestens aufging, standen dem Junggesellenvorsitzen Jankowski Kummerfalten auf der Stirn. Denn bei den Festvorbereitungen habe sein Verein mit neuen behördlichen Auflagen zu kämpfen gehabt. Dabei geht es insbesondere um das Thema Hygiene.

Das fing laut Jankowski schon mit einer Verordnung an, die das Verwenden sogenannter lebensmittelechter Schläuche bei der Wasserversorgung vorschreiben würde. Diese Verordnung sei zwar schon im vergangenen Jahr in Kraft gewesen, so der JGV-Vorsitzende, aber es hätten wohl noch Übergangsregelungen gegolten.

In diesem Jahr hat der Verein bei seinem Lieferanten erstmals die lebensmittelechten Schläuche geliehen, "natürlich gegen Gebühr", so Jankowski: "Das ist Geld, das wir ansonsten wieder hätten spenden können." Dazu muss man wissen: Ein großer Teil des Erlöses aus dem Lehmkuhlefest kommt prinzipiell dem Mertener Dorfleben zugute.

Ebenfalls mit rund 200 Euro belastet wurde die Vereinskasse erstmals, weil zehn Vereinsmitglieder, die in der Imbissbude arbeiteten, beim Kreisgesundheitsamt eine Hygieneeinweisung absolvieren mussten. "Das wurde uns im Vorfeld so gesagt", betonte Kurt Jankowski.

Hinterher stellte sich aber heraus: "Wir brauchten das überhaupt nicht für eine Veranstaltung wie die unsrige, die nur zwei Tage dauert." Daher sagt Jankowski: "Wir wurden schlecht beraten." So würde er sich von offizieller Seite für die Vereine eine bessere Informationspolitik wünschen, "was wir genau machen müssen". Schließlich seien die vielen Auflagen ohnehin schon ein grundlegendes Ärgernis: "Die belasten einen Verein wie den unseren immens."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort