Vivaldi-Chor-Bornheim 14-jährige Henriette Löschner brilliert

BORNHEIM-ROISDORF · Ein anspruchvolles Programm hatte Chorleiter Wolf-Hendrik Löschner mit dem Vivaldi-Chor Bornheim einstudiert. Bei der Choralkantate "Verleih uns Frieden" blühte der Chor richtig auf. Allerdings war die Kirche akustisch nicht geeignet.

 Der Vivaldi-Chor Bornheim startete schwungvoll beim Konzert in der Evangelischen Freikirche in Roisdorf.

Der Vivaldi-Chor Bornheim startete schwungvoll beim Konzert in der Evangelischen Freikirche in Roisdorf.

Foto: Wolfgang Henry

Am Freitagabend brachten die Sängerinnen und Sänger, unterstützt vom Liederkranz Poppelsdorf, den zahlreichen Zuhörern in der evangelischen Freikirche in Roisdorf Werke von Antonio Vivaldi sowie von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör.

Gelang der schwungvolle Beginn des Credo, RV 591 von Vivaldi noch flüssig, machten sich im Laufe des Werkes doch die unausgewogenen Stimmen, Schwächen bei den Bässen, Dominanz der Altstimmen, deutlich bemerkbar. Leichte Intonationsschwierigkeiten der Soprane waren auch im Laudate Dominum, RV 116 und im Beatus vir, RV 598 nicht zu überhören. Gudrun Schröder mit feinem Sopran und Cordula Hörsch mit etwas zu scharfem Mezzosopran ergänzten die ansonsten ordentliche Ensembleleistung.

Zu einem Höhepunkt des Abends wurde das Konzert für Klavier und Orchester F-moll BWV 1056 von Johann Sebastian Bach mit der erst vierzehnjährigen Henriette Löschner. In souveräner Manier verstand es die junge Pianistin, die schon seit drei Jahren am Pre-College Cologne der Kölner Musikhochschule die Fächer Klavier und Geige belegt, einen großen Spannungsbogen aufzubauen. Sie beeindruckte mit ausgereifter Leistung und feiner Differenzierung.

Mal mit wunderbar weichem Anschlag, mal selbstbewusst energisch wirkte sie stets hellwach. Der zweite Satz, das Largo, nur begleitet von leisen Pizzikati der Geigen, gelang dabei herausragend. Das kleine Streicherensemble mit zwei Violinen, einer Bratsche, zwei Celli und einem Contrabass war ihr, wie schon dem Chor, ein hervorragender und Sicherheit gebender Begleiter.

Den Abschluss des einstündigen Konzertes bildete die Choralkantate "Verleih uns Frieden" von Mendelssohn Bartholdy. Hier blühte der Chor so richtig auf. In den Unisonopassagen entwickelte er einen wohlklingenden, homogen Klang, die Bemühungen der Tenöre ließen dabei aufhorchen.

In allen Werken hätte man den Ausführenden Unterstützung durch eine klangvollere Akustik gewünscht. Denn die trockene Atmosphäre des schlichten Kirchenraumes in Roisdorf erwies sich als nicht geeignet für ein solches Konzert.

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