64. Rheinischen Schützentag in Bad Honnef Zu Blaskapellenmusik durch die Honnefer Innenstadt

BAD HONNEF · Was für ein Anblick. Mehrere Hundert Schützen aus 25 Vereinen, die in voller Montur und zu Blaskapellenmusik durch die Honnefer Innenstadt marschieren - das gibt es wahrlich nicht alle Tage.

 Stattlich: In ihren schmucken und oft historischen Uniformen ziehen die Schützen die Blicke auf sich.

Stattlich: In ihren schmucken und oft historischen Uniformen ziehen die Schützen die Blicke auf sich.

Foto: Frank Homann

Gäste des Café Belluno spendeten spontan Beifall, und auch überall entlang des restlichen Weges vom Rathausplatz zum Bürgerfest im Kurpark wurde gestaunt, gejubelt und gefilmt. Die Autofahrer, die an der zeitweise gesperrten Hauptstraße einige Minuten auf das Vorüberziehen des mehrere Hundert Meter langen Zuges warten mussten, wurden mit einem seltenen Anblick fürstlich entlohnt. Der 64. Rheinische Schützentag hatte zum zweiten Mal nach 2005 Einzug in Bad Honnef gehalten, und zwar auf überaus eindrucksvolle Art und Weise.

Aus dem gesamten Verbandsgebiet waren die Schützen und ihre Begleiter an den Rhein geströmt, um das Hochfest ihrer rheinischen Vereinskultur zu feiern. Drei Tage lang frönten sie bei strahlendem Sonnenschein dem Schützenleben. Bürgermeister Otto Neuhoff hatte es sich nicht nehmen lassen, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Die beiden Schießwettbewerbe am Samstagmorgen, zu denen mehr als zwei Dutzend Vereine aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz antraten, standen im Zentrum des Schützentages. Beim Wanderpokalschießen "Bergischer Schmied" der Bezirksauswahlmannschaften am Schießstand des Sankt-Hubtertus-Schützenvereins Aegidienberg konnte sich in der Einzelwertung der Frauen Andrea Hölterhoff aus dem Bezirk Bergisches Land gegen die Konkurrenz durchsetzen; bei den Herren schaffte es Dieter Neuendorf (Koblenz) an die Spitze.

Mit Spannung erwartet wurden die Ergebnisse des Landeskönigsschießens, das am Schießstand der Sankt-Hubtertus-Schützengesellschaft Rhöndorf über die Bühne gegangen war. Am frühen Nachmittag stand fest: Neuer Landeskönig ist Wilfried Welbers von den Sportschützen Sankt Viktor 1961 aus Xanten (Teiler: 12,2). Der 54-Jährige ist seit 1972 begeisterter Schütze und war vor 30 Jahren schon einmal Bezirkskönig. Wie er sich nach seinem Sieg fühlte? "Gut. Verdammt gut." Er räumte zugleich ein, dass man bei einem Schuss mit aufgelegtem Luftgewehr auf zehn Metern Entfernung "schon eine gehörige Schippe Glück" haben müsse. Platz zwei ging an das Geburtstagskind Hans-Dieter Scherz aus Düsseldorf-Wersten, Platz drei an Frank Kuntz aus Eilendorf.

Lokale Erfolge gab es auch: Axel Käthler von der Sankt-Hubtertus-Schützengesellschaft Ober- und Niederdollendorf wurde Bonner Bezirkskönig. Die vier Kreiskönige aus Bezirk 10 heißen Hubert Meiswinkel, Stephan Fuchs, Volker Spieß und Markus Palm. Beworben hatte sich der Bezirk Bonn für die Austragung des alle zwei Jahre stattfindenden Großen Schützentages vor vier Jahren beim Schützentag in Essen. "Honnef bietet sich an für solch ein Fest", meinte Werner Seifert, Vorsitzender des Bezirks Bonn. "Die Örtlichkeit ist schön und gemütlich, was will man mehr?"

Der Schützentag habe aber auch einen nicht zu unterschätzenden Werbefaktor für den Rheinort. "Nicht nur profitiert die Gastronomie von all den Besuchern, sondern schon 2005 sind viele Leute Monate später wiedergekommen, weil es ihnen hier beim Schützentag so gut gefallen hat", so Seifert. Auch das Ziel, das Schützentum in Honnef präsenter zu machen, dürfte aufgegangen sein.

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