Ermittlungen wegen Gülle Zeugen berichten von einem weiteren Fall in Eisbach
SIEBENGEBIRGE · Gülle und kein Ende. Die Landwirtschaftskammer NRW ermittelt in einem weiteren Fall, bei dem der natürliche Dünger von niederländischen Gülletransportern auf Grünland gegenüber dem Gewerbegebiet Ruttscheid zwischen Oberpleis und Ittenbach möglicherweise unerlaubterweise ausgebracht worden ist. Das bestätigte am Montag Bernhard Rüb, Pressesprecher der Landwirtschaftskammer.
Wenige Tage zuvor hatten niederländische Transporter Gülle auf einem Getreidestoppelfeld bei Eisbach ausgebracht. Auch hier ermittelt die Kammer.
Eine aufmerksame Leserin hatte den General-Anzeiger auf den neuen Vorfall aufmerksam gemacht. Bei der Landwirtschaftskammer hatten sich bereits weitere Zeugen gemeldet, berichtete Rüb auf Anfrage.
"Nach deren Aussagen ist das Grünland mit Herbiziden abgespritzt worden. Anschließend soll Gülle ausgebracht worden sein", sagt Rüb. Treffe dies zu, wäre dies unzulässig. "Grünland, das kaputt ist, braucht keine Gülle mehr", so seine Ausführung.
Wie bereits beim Eisbacher Fall würden nun Akten gesichtet und Zeugen befragt. "Das Siebengebirge ist zurzeit hochsensibilisiert", sagt der Sprecher angesichts der vielen Hinweise aus der Bevölkerung , die zu dem Themenkomplex eingegangen sind. Auch aus dem Stadtgebiet von Bad Honnef meldeten sich zahlreiche Bürger wie berichtet zum selben Thema.
Das Thema Gülle beschäftigt am Montag, 10. Dezember, auch den Umweltausschuss des Rhein-Sieg-Kreises bei seiner öffentlichen Sitzung ab 16 Uhr im Kreishaus in Siegburg . "Ich kann mir gut vorstellen, dass die Befassung mit dem Vorschlag einer Initiative an das Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz endet", sagte Kreisumweltdezernent Christoph Schwarz gegenüber dem General-Anzeiger.
Das Berliner Ministerium ist für die Düngeverordnung verantwortlich. Ursache des Problems ist, dass die Sperrfrist für Gülle in den Niederlanden bereits am 1. September beginnt, in Deutschland jedoch erst am 1. November und auf Grünland sogar erst am 15. November.
