Interview mit Claus Elbert "Wir stehen Gewehr bei Fuß"

BAD HONNEF · Die Sportfreunde Aegidienberg wollten eine große, dreifach teilbare Zweifachhalle. Nach einem aktuellen Ratsbeschluss müssen sie sich nun mit dem Neubau einer Einfeldhalle anfreunden.

 So soll sie später nicht aussehen: Die Aegidienberger Sporthalle. Mit ihrem Mottowagen "Wer bremst denn hier eigentlich" liefen die Sportfreunde beim Karnevalszug mit.

So soll sie später nicht aussehen: Die Aegidienberger Sporthalle. Mit ihrem Mottowagen "Wer bremst denn hier eigentlich" liefen die Sportfreunde beim Karnevalszug mit.

Foto: Frank Homann

Am Mittwochabend war Mitgliederversammlung des Fördervereins; es wurde überlegt, ob und wie man das Projekt unterstützen wird. Darüber sprach Philipp Königs mit dem Vereins- und Fördervereinsvorsitzenden Claus Elbert.

Herr Elbert, will sich der Förderverein finanziell einbringen in den geplanten Neubau? Und wenn ja, in welcher Form?

Claus Elbert: Wir stehen Gewehr bei Fuß. Allerdings kann ich noch nicht sagen, mit welchem Betrag und mit welchen geldwerten Leistungen. Ein Ziel ist es, die Zahl der derzeit 150 Fördermitglieder zu steigern und so zusätzliches Geld einzunehmen. Wie wir uns mit Aktionen und Spendensammlungen und Sponsorenveranstaltungen einbringen werden, hängt auch davon ab, ob sich der Förderkreis des Sportverbands Bad Honnef beteiligen wird. Wir sind schließlich dort Mitglied; die geplante Halle steht ja dann auch ganz Bad Honnef zur Verfügung.

Nach der Ratssitzung, in der die große Lösung gekippt wurde, sagte der Förderkreis-Sprecher Wilhelm Strohmeier, für eine kleine Lösung stünde er nicht zur Verfügung. Wissen Sie, ob die Stimmung sich nach dem ersten Ärger gedreht hat?

Elbert: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Nächste Woche wird es ein Treffen mit dem Sportverband und dem Förderkreis geben. Dabei soll genau über dieses Thema gesprochen werden.

Warum haben die Sportfreunde entschieden, das Projekt weiterhin zu unterstützen?

Elbert: Ganz einfach. Wir brauchen diese Halle in Aegidienberg dringend. Es gibt einen politischen Beschluss dazu aus dem Jahr 2002. Die Notwendigkeit war schon damals bekannt. Das liegt zwölf Jahre zurück. Die Sportfreunde Aegidienberg haben rund 1000 Mitglieder, aber es besteht in Aegidienberg nur eine kleine Schulsporthalle. Im Tal gibt es dagegen eine Vielzahl an Sporthallen. Darüber hinaus wächst Aegidienberg ständig und stellt bald ein Drittel der Bevölkerung von Bad Honnef.

Was muss eine Halle aus Ihrer Sicht wenigstens mitbringen?

Elbert: Sie muss mit einer Deckenhöhe von sieben Metern gebaut werden, damit der Verein endlich eine Volleyball- und eine Badmintonabteilung gründen kann. Das kostet laut Verwaltung 50.000 Euro mehr. Und wir brauchen diese weitere Halle neben der Schulhalle, nicht einen Ersatzbau an selber Stelle.

Welche großen Ausgaben tätigt der Förderverein zum jetzigen Zeitpunkt?

Elbert: In den Bau des Kunstrasenplatzes hat der Verein 100.000 Euro gesteckt. Hinzu kamen 80.000 Euro für die Gestaltung des Umfeldes. In diesem Jahr wurde eine Überdachung und eine Verbesserung der Hochsprunganlage finanziell unterstützt. Außerdem muss der Förderverein Geld für Reparaturarbeiten vorhalten.

Zur Person

Claus Elbert leitet seit 2005 die Geschicke der SFA. 2006 kam der Vorsitz des Fördervereins dazu. In seiner Amtszeit bekam der Verein einen Kunstrasenplatz. Außerdem machte er sich für eine Zusammenarbeit mit den OGS stark. Der 75-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sportlich ist er ein Tausendsassa, er turnte, spielte Fußball und trainierte Basketball- und Volleyballmannschaften. Über den wöchentlichen Ausdauersport holt er sich die Fitness für seine größte Leidenschaft: das Bergsteigen.

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