SPD lud zur Diskussion Windkraft beschäftigt die Bürger

BAD HONNEF · Quasi zum "Energie-Gipfel" hatte der SPD-Ortsverein ins Kurhaus-Foyer eingeladen. Das Motto der Veranstaltung mit sechs Diskussionsteilnehmern auf dem Podium: "Energiewende vor Ort - Chancen und Risiken."

Aber klar, das Thema hört an der Stadt- und Landesgrenze nicht auf: Etlichen Besuchern brannte das Vorhaben "Windpark UWE" in der südlichen Nachbarschaft auf den Nägeln. Nachdem Bürgermeisterin Wally Feiden und Peter Storck, der Kaufmännische Vorstand der Bad Honnef AG, ihre vielfältigen Aktivitäten in Sachen Energiesparen und erneuerbare Energien vorgetragen hatten und Landtagsabgeordneter und energiepolitischer Sprecher seiner Fraktion, Thomas Eiskirch, über Grundsätzliches aus Landessicht zu dem Thema informiert hatte, wurden in der Diskussion auch die Pläne der Verbandsgemeinde Unkel angesprochen.

Mit am Tisch waren auch Bundestagskandidatin Bettina Bähr-Losse und Siegfried Brenke vom Bund der Energieverbraucher. Die Moderation erledigte Christoph Dänzer-Vanotti.

Auf dem Asberg soll ein sogenannter Windpark errichtet werden. Das hat zu einem Sturm der Entrüstung geführt, Bürger wehren sich und haben Initiativen gegründet. Karlheinz Merten monierte, "handstreichartig" sei vorgegangen worden. "Im Naturschutzgebiet sollen Windkrafträder 200 Meter hoch gebaut werden. Die Politik rechnet mit großen Einkünften, es wird Gewinn versprochen." Merten betonte: "Die Politik muss sich mehr darum kümmern, wie sie die Bürger mitnimmt bei der Energiewende."

Andere Besucher wollten wissen, warum die Bad Honnef AG ausgestiegen ist, und was Beate Kummer, die als Vertreterin der "Bürgerenergie Siebengebirge" mit zur Expertenrunde gehörte, veranlasst habe, sich aus der "UWE"-Unterstützerliste streichen zu lassen. "Wir wollten uns eigentlich frühzeitig beteiligen. Aber UWE ist nicht transparent gewesen, hat die Unterstützer nicht informiert. Die Gutachten liegen nicht vor", sagte Kummer.

Und Peter Storck meinte ehrlich: "Wir sind überholt worden von dem anderen Anbieter, der eine hohe Pacht angeboten hat. In der Folge erkannten wir, dass mit hoher Pachtzahlung der Wunsch, über Pacht Geld zu verdienen, sehr stark anstieg, das Gelände wurde immer größer und kam stark an die Bebauung ran. Mit dem anderen Partner ging das wohl besser. Wir sind froh, es nicht gemacht zu haben und nicht mehr im Projekt zu sein. Wir wären auch vorsichtiger damit umgegangen."

Bürgermeisterin Wally Feiden sagte: "Ökonomie und Ökologie sind keine feindlichen Brüder. Uns fehlt das Klimaschutzkonzept, das alle Maßnahmen bündelt. Dazu haben wir aber nicht das Personal und auch nicht das Geld." Dennoch: Energiebewusstes Handeln habe im Rathaus Priorität. Das beginnt bei der Anweisung an die Mitarbeiter, Strom zu sparen und bei der Überprüfung der Geräte auf Energieeffizienz.

Im Rathaus wurden die Heizkreise getrennt. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung, auch an Straßen und Ampeln, das Blockkraftwerk an der Aegidienberger Schule, die Photovoltaikanlage im Freibad und die Nutzung von Faulgas in der Kläranlage im Talbereich waren nur einige Beispiele, die Feiden nannte. "Weitere Verbesserungen planen wir ständig."

Beate Kummer, deren "Bürgerenergie Siebengebirge" an drei Standorten in Königswinter und Bonn Energie durch Photovoltaikanlagen erzeugt, regte zur Bürgerbeteiligung beim kommunalen Klimaschutzkonzept an. "Hier gibt es so viele Fachleute."

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