Kommentar Wind im Gesicht

Das Gutachten des Bundesamtes für Naturschutz setzt ein weiteres Ausrufezeichen. Es mag - wie Bürgermeister Karsten Fehr anmerkt - in Teilen identisch sein mit dem des Rhein-Sieg-Kreises.

Aber: Nimmt man die Gutachten der Initiativen hinzu, muss man feststellen, dass sie alle zu anderen Ergebnissen kommen als das von der Verbandsgemeinde beauftragte. Das sollte zu denken geben.

"Wir müssen mindestens fünf Windräder bauen, sonst ist die Grenze der Wirtschaftlichkeit erreicht", hatte Christoph Schröder vom Energieversorger EVM bei der Unterzeichnung der Verträge mit der Verbandsgemeinde 2013 betont. Selbst die Gutachten der VG hatten das Plangebiet so weit zusammenschrumpfen lassen, dass mehr auch gar nicht gehen. Fehr wiederum hatte betont, er persönlich könne sich keine Windräder am Auge Gottes vorstellen - bliebe also Platz für noch drei.

Und auch diese sind, zumindest nach der Mehrheit der Gutachten, nicht mit dem Flora-Fauna-Habitatgebiet Siebengebirge in Einklang zu bringen.

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Windkraftgegner mit Misstrauen das Verhalten der EVM beäugen. Denn der Energieversorger will ganz offensichtlich an dem Projekt festhalten, schließlich hat man viel Geld und Zeit investiert.

Steckt dahinter der Versuch, wie die Gegner glauben, den Fuß in die Tür zu bekommen, um dann später doch mehr Windräder zu bauen? Klar ist, der Wind weht den Befürwortern immer stärker ins Gesicht. Und er wird nicht weniger dadurch, dass es eine Initiative gibt, das Weltkulturerbe bis Bonn auszuweiten.

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