Karnevalsprojekt der Evangelischen Jugend Wenn Kinder und Jugendliche über Klimapolitik entscheiden

BAD HONNEF · Jede Menge Fische, Pinguine, Eisbären und Taucher werden die Karnevalszüge in Aegidienberg und Bad Honnef unterstützen. Ihr gemeinsames Anliegen: Mehr Aufmerksamkeit für den Klimawandel.

 Tragen ein wichtiges Thema auf die Straße: Der Klimawandel beschäftigt die Kinder in ihrem Karnevalsprojekt.

Tragen ein wichtiges Thema auf die Straße: Der Klimawandel beschäftigt die Kinder in ihrem Karnevalsprojekt.

Foto: Frank Homann

Seit Anfang Januar ist das Karnevalsprojekt der Evangelischen Jugend in vollem Gange. Es wird geschnitten, geklebt, gehämmert und gekleistert. Rund 70 Kinder und Jugendliche arbeiten auf Hochtouren, um ihren Wagen und die Kostüme für die beiden Züge rechtzeitig fertigzustellen.

"Wir arbeiten zweigleisig", erklärte Jugendleiter Andreas Roschlau das Projekt. "Auf der einen Seite gibt es den thematischen Input, und auf der anderen Seite setzen die Teilnehmer ihr gewonnenes Wissen kreativ um." Für das Thema entschieden haben sich Roschlau und sein Team bei ihrem jährlich stattfindenden Mitarbeiterwochenende. Dass sie bei den Zügen dieses Jahr mitlaufen wollen, war schnell klar. Und auch bei der Findung des Themas fackelte man nicht lange. "Die Entwicklungsziele der UNO laufen 2015 aus, da war der Gedanke der Nachhaltigkeit sehr naheliegend", so Roschlau. "Der Vorschlag kam von den Jugendlichen. Im Prinzip kommt bei uns immer alles von den Jugendlichen selber", berichtete er.

Hauptbestandteil der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema war eine Ausstellung des Rhein-Sieg-Kreises, die in Zusammenarbeit mit dem Lateinamerika-Zentrum Bonn entstanden war. Sie zeigt Bilder, Grafiken und Texte, die darstellen, wie sich das Klima in Südamerika verändert hat. Zusätzlich führen persönliche Erfahrungsberichte aus den Ländern die Folgen des Klimawandels für das tägliche Leben vor Augen.

Nun gilt es, diesem wichtigen Thema eine eigene "Stimme" zu verleihen. Neben dem Wagenanhänger - ein drei Meter hoher Eisberg - und den Kostümen werden auch Plakate kreiert, die Teil der Ausstellung werden und in vergrößerter Form auch beim Zug mit dürfen. So hält der siebenjährige David sein Werk stolz seinem Jugendleiter unter die Nase. Es zeigt blaue Flächen, auf denen schwarze, kreuz- und sternartige Formen abgebildet sind. "Und was ist das David?", fragt Roschlau. "Strom aus Wasserkraft", erklärt David wie selbstverständlich.

Und so führt sich die Reihe fort. Clara, acht Jahre alt, hat ein Haus mit Solarzellen auf dem Dach und Windrädern im Garten gemalt. Und gelernt haben die Kinder auch jede Menge: "Es wird ganz viel Fleisch produziert, obwohl die Menschen gar nicht so viel brauchen. Außerdem werden ganz viele Wälder abgeholzt", erklärt Clara. "Man braucht gar nicht unbedingt Kohlekraft, das pustet zu viel CO2 in die Luft", ergänzt David. "Sonne, Wind und Wasser reichen eigentlich auch."

Die Ausstellung wird am Montag, 26. Januar, von Bürgermeister Otto Neuhoff um 15 Uhr im Foyer des Rathauses eröffnet. Zu sehen ist sie dort von Montag bis Freitag, 26. bis 30. Januar.

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