Kriminalität Weniger Einbrüche und Unfälle in Bad Honnef

BAD HONNEF · Die Bonner Polizeipräsidentin hat bei ihrem Halbjahresbesuch im Rathaus gute Nachrichten für Bad Honnef verkündet. "Wir sehen mit Blick auf die Fallzahlen zum zweiten Mal in Folge eine positive Entwicklung", sagte Ursula Brohl-Sowa am Mittwoch nach einem Gespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff und Vertretern der Verwaltung.

 Gut gelaunt: Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa war gestern zu einem Gespräch ins Honnefer Rathaus gekommen. FOTO: FRANK HOMANN

Gut gelaunt: Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa war gestern zu einem Gespräch ins Honnefer Rathaus gekommen. FOTO: FRANK HOMANN

Konkret heißt das in Zahlen: Die Gesamtfallzahl in der Kriminalstatistik ist von 736 im ersten Halbjahr 2014 auf 699 im Vergleichszeitraum 2015 gefallen. Auch die Verkehrsdelikte sind von 138 auf 124 in den ersten sechs Monaten des Jahres zurückgegangen.

Im Fünf-Jahres-Zeitraum sieht der Leiter der Polizeiinspektion I, Hans-Willi Kernenbach, "fast überall positive Tendenzen". Diese Aussage bezieht sich auf den Vergleich der Zahlen des jeweils ersten Halbjahres von 2011 bis 2015. Einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Statistik allerdings bei den Körperverletzungsdelikten (von 55 auf 67) und den Taschendiebstählen (von 11 auf 21).

Es gab 54 Wohnungseinbrüche (im Vorjahreszeitraum 64), dazu zählen statistisch bereits die reinen Versuche, ein Fenster oder eine Tür aufzuhebeln. In der Hälfte aller Fälle bleibt es im Einzugsgebiet der Bonner Behörde beim Versuch. Den Rückgang führt die Polizei auch auf den abschreckenden Effekt schneller Eingriffszeiten zurück. Beim Einbruch in ein Innenstadtgeschäft konnten Beamte innerhalb von zehn Minuten vier Tatverdächtige auf der Bundesstraße 42 festnehmen. Die für Bad Honnef zuständige Wache Ramersdorf hat 25 junge Polizisten aufgenommen, "die mit den anderen Kollegen Streife fahren und schnell vor Ort sind", sagte Gerd Mainzer, Leiter der Wache Ramersdorf.

In Bad Honnef arbeiten zwei Bezirksbeamte im Tal und ein weiterer in Aegidienberg. "Das sind unsere Polizisten vor Ort. Sie sind enorm wichtig, um Kontakt zu den Geschäftsleuten und Schulen, überhaupt zu den Bürgern aufzunehmen", betonte Ursula Brohl-Sowa. Und: "Sie kennen schon ihre Pappenheimer." Bei Verkehrsunfällen registrierte die Polizei einen Rückgang um zehn Prozent - bisher ohne Schwerverletzte und Tote. Dafür stieg die Zahl der Verletzten von acht auf neun.

Gerd Mainzer wies dennoch darauf hin, dass die Polizei bei den elektrisch betriebenen Fahrrädern, den E-Bikes und Pedelecs, bemerkt, "dass wir es mit völlig neuen Verletzungsmustern zu tun haben, sobald es zu einem Unfall kommt". Mit diesen Rädern könne man verhältnismäßig schnell fahren. Das könnten die Fahrer selbst und andere Verkehrsbeteiligte nicht immer richtig einschätzen.

Bürgermeister Otto Neuhoff und der Leiter des Ordnungsdienstes, Richard Thomas, betonten ihrerseits die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei. Die Nachtkontrollen des Ordnungsamtes hätten sich bewährt. "Beschwerden wegen Ruhestörungen halten sich im Normbereich", sagte Thomas. Auch wenn in den Sommermonaten die Zahl der entsprechenden Anzeigen immer zunehme, weil sich die Menschen länger draußen aufhielten, Bürger bei offenem Fenster schliefen und sich schneller gestört fühlten.

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