Jahreshauptversammlung des ATV Selhof Vorerst bleiben die Beiträge stabil

SELHOF · Die Themen Sportstätten-Nutzungsgebühr und der Sporthallenbau bestimmten die Jahreshauptversammlung des ATV Selhof am Sonntag im Saal Kaiser. Dass dabei auch Bad Honnefs Bewerbung um die Landesgartenschau ins Visier geriet, hat mit den Kosten für die Machbarkeitsstudie und die Bindung von Verwaltungspersonal zu tun.

 Dank an die Mitglieder: Bei der Jahreshaupversammlung beim ATV Selhof wurden auch etliche Jubilare geehrt, die dem Verein zum Teil schon mehrere Jahrzehnte die Treue halten.

Dank an die Mitglieder: Bei der Jahreshaupversammlung beim ATV Selhof wurden auch etliche Jubilare geehrt, die dem Verein zum Teil schon mehrere Jahrzehnte die Treue halten.

Foto: Frank Homann

ATV-Vorsitzender Ulrich Hambuch sparte nicht mit Kritik und zog sogar eine Klage vor Gericht in Erwägung. "Ich möchte hier nicht zu sehr in Pessimismus machen, jedoch verfestigt sich bei mir der Eindruck der letzten Jahre immer mehr, dass Prioritäten aus sportlicher und sportpolitischer Sicht falsch gesetzt werden."

Zunächst einmal Entwarnung: In diesem Jahr gibt es für die 680 ATV-Mitglieder keine Beitragserhöhungen. Hambuch: "Die Sportstätten-Nutzungsgebühr für 2015 werden wir beitragsneutral gestalten." Sprich, aus dem Etat schöpfen. Die Frage aus dem Publikum, was danach wird, konnte der ATV-Chef allerdings nicht beantworten. Abgewartet werden müssten die Entscheidungen des Stadtrates in der nächsten Sitzung.

Der Beschluss des Rates, die Machbarkeitsstudie zur Durchführung der Landesgartenschau durchführen zu lassen, erfordere insgesamt 76.000 Euro. Da der Bewerbungsantrag für die Laga bis September eingereicht werden müsse, werde mit Hochdruck an diesem Projekt gearbeitet. "Daneben wird in der Tat überlegt, wie weit das Sportgelände am Menzenberg, also der Hockeyplatz, anderweitig genutzt werden kann, um Erlöse zu erzielen, die in die Sanierung der Halle fließen können. Da hier die haushaltsrechtlichen Fragen noch nicht abschließend geklärt sind, ist die Zeitschiene offen", so Ulrich Hambuch.

Der ATV-Chef zeigte sich irritiert, dass einerseits die viel Geld in die Planung der Laga fließe, ob der desolaten Haushaltslage der Stadt aber eine Hallennutzungsgebühr eingeführt werden soll. "Mir ist absolut schleierhaft, wie sich die Machbarkeitsstudie zur Laga, die Hallennutzungsgebühr und unsere städtische Haushaltslage vereinbaren lassen." Und: "Ich bin verwundert, dass Geld für die Machbarkeitsstudie vorhanden ist." Hambuch sah darüber hinaus Gefahr für die Weiterplanung der Sporthalle wegen der Vorfahrt des Projektes Landesgartenschau. "Wenn bis September nichts passiert mit der Halle, dann passiert auch bis 2016 nichts, dann ist die Spende von 500.000 Euro von Josef Bellinghausen weg."

Zwar würde der Sportverband Bad Honnef (svb) die Notwendigkeit der Hallennutzungsgebühr einsehen; aber es würden berechtigte Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Nutzungsgebühr bestehen, heiße es doch in der Landesverfassung: "Sport ist durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern." Das werde offensichtlich von Kommunen, die im Haushaltssicherungskonzept stehen, anders interpretiert.

Weitere Probleme führte Ulrich Hambuch in seinem Bericht aus: Seit einiger Zeit gebe es an der Selhofer Grundschule keinen studierten Sportlehrer mehr. Durch die U3-Betreuung im Kindergarten und die OGS gingen Kinder für den Vereinssport verloren, bedauerte Hambuch. Dadurch werde Kleinstkinderturnen nicht mehr möglich und Nachmittagsangebote aus Zeitmangel nicht mehr genutzt. "Das wird mittel- und langfristig enorme Folgekosten für das Gesundheitssystem mit sich bringen."

Ulrich Hambuch ist seit 1994 Vorsitzender des ATV und wurde ein weiteres Mal gewählt. In ihren Ämtern bestätigten die Mitglieder auch die Wahl von Katharina Hambuch als Vorstand Sport und von Elisabeth Irmgartz als Vorstand Öffentlichkeitsarbeit.

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