Verschönerungsverein Verein will Bewusstsein für den Naturpark schärfen

RHÖNDORF · Das Panorama des Siegfriedfelsens wählten Regierungspräsidentin Gisela Walsken und Hans Peter Lindlar, Vorsitzender des Verschönerungsvereines für das Siebengebirge (VVS), gestern als Hintergrund für einen Fototermin.

 Fototermin an bedeutsamem Ort: Hans Peter Lindlar und Gisela Walsken unterhalb des Sicherheitszauns am Drachenfels.

Fototermin an bedeutsamem Ort: Hans Peter Lindlar und Gisela Walsken unterhalb des Sicherheitszauns am Drachenfels.

Foto: Frank Homann

Nicht von ungefähr: Die Sicherung des Weinbaus durch den im November abgeschlossenen Zaunbau ist unbestritten eines der großen Kapitel in der schon 146 Jahre währenden Geschichte des Vereins. Ein weiteres steht an: die Umsetzung des Naturparkplanes. Es war dies eines der Themen, die Walsken und Lindlar gestern erörterten.

Unterhalb des Siegfriedfelsens hieß es zunächst zu bilanzieren. Und das, betonte die Chefin der Behörde, deren Arbeitsschutz den Stein seinerzeit mit dem Betretungsverbot für die Weinberge sozusagen ins Rollen gebracht hatte, durchweg positiv. Daran änderte laut Lindlar auch die Tatsache nichts, dass der VVS inzwischen, wie berichtet, mit seiner Klage gegen die Städte Bad Honnef und Königswinter gescheitert ist - und somit nicht aus der Haftung für Steinschlaggefahren befreit wird. Lindlar signalisierte Verständnis für die Abwägung der Kammer, machte aber auch deutlich: "Das bedeutet, dass man sich zukünftig verklagen lassen muss, bevor man etwas zahlt. Das aber wäre im vorliegenden Fall nicht gegangen.

Bevor ein Gericht entschieden hätte, wäre der Weinbau hier kaputt gewesen." Entsprechend sei man froh über die Lösung, die nun auch in den Büchern des VVS als Maßnahmenträger abgehakt werden kann. Und die mit 1,03 Millionen Euro für den Zaunbau sowie 80 000 Euro für Sicherungen auf VVS-Gebiet günstiger waren als ursprünglich veranschlagt. Entsprechend könne die Akte Siegfriedfelsen geschlossen werden, so Lindlar. "Es ist toll, dass das geschafft wurde", so Walsken gestern auch an die Adresse von Winzer Felix Pieper. Dafür sei sie auch dem VVS, der ohne großes ehrenamtliches Engagement nicht funktionieren würde, "außerordentlich dankbar".

Für die Zukunft des VVS bleibt indes noch einiges zu tun, und die Regierungspräsidentin sagte Unterstützung zu. Wie berichtet, erachtet der VVS eine Neuaufstellung der Naturparkorganisation für notwendig. Geeignet wäre etwa ein öffentlich-rechtlicher Zweckverband, bestehend aus einer Versammlung der Naturparkmitglieder. Aber: Ein Mindestaufwand von jährlich 150 000 Euro müsste aufgebracht werden. "Und damit wäre noch kein Projekt finanziert", so Lindlar. Der Rhein-Sieg-Kreis habe eine Beteiligung schon zugesagt. Mit den Städten Bad Honnef, Königswinter, Bonn und Sankt Augustin werde noch verhandelt.

Bereits fertig ist der Naturparkplan; 80 Prozent der Kosten hierfür übernahm das Land. Am Beispiel anderer Regionen machte Lindlar deutlich, hier sei "noch eine Menge Bewusstsein zu schaffen". Denn während andernorts an jeder Autobahn Hinweisschilder vom Stolz auf einen angrenzenden Naturpark zeugten, sei dies im Siebengebirge nicht der Fall. "Ein Naturpark bietet Chancen, auch wirtschaftlich", sagte Lindlar. "Ich bin sicher, dass wir da noch eine ganze Menge gemeinsam bewegen werden", resümierte Walsken.

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