Landtagsabgeordnete Ellen Demuth in Linz Terror und Flüchtlinge im Fokus

LINZ · Beim Besuch von Ellen Demuth in der Alice-Salomon-Schule geht es um die aktuellen Ereignisse

 Viele Fragen hatten die Schüler an die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth. FOTO: FRANK HOMANN

Viele Fragen hatten die Schüler an die Landtagsabgeordnete Ellen Demuth. FOTO: FRANK HOMANN

LINZ. Eigentlich hatte der "Schicksalstag 9. November" mit so unterschiedlichen Ereignissen wie der Reichspogromnacht und dem Fall der Mauer auf dem Programm des Schulbesuchstages der Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages an Schulen in ihren Wahlkreisen gestanden. Konfrontiert wurde die Linzerin Ellen Demuth in der Berufsbildenden Alice-Salomon-Schule (ASS) von der Eingangsklasse der zukünftigen Sozialassistenten und Erzieher nach Fragen zur Person und zum Beruf jedoch mit dem Terroranschlag in Paris und der Flüchtlingssituation in Deutschland.

Die Frage der Schüler von Klassenlehrerin Doris Vockel und der pädagogischen Leiterin Doris Schulte-Schwering, ob die Ereignisse von Freitagabend Auswirklungen auf ihr Leben hätten, verneinte Demuth. "Ich bin viel zu unbekannt, als dass ich direkt bedroht wäre. Wie dies bei Spitzenpolitikern der Bundespolitik etwa mit verstärktem Personenschutz aussieht, kann ich noch nicht sagen", erklärte sie. Potenziell würde jede größere Veranstaltung das Risiko eines Anschlags mit sich bringen, so dass sie wie jeder andere Besucher auch gefährdet sein könnte.

Angesprochen auf die Aussage des französischen Staatspräsidenten François Hollande ("Konfrontiert mit Krieg muss die Nation angemessene Maßnahmen ergreifen") zeigte Demuth Verständnis. Hinsichtlich des Bombardements der französischen Luftwaffe von Stellungen und Waffenlagern der Dschihadistenmiliz "IS" in Syrien gab die CDU-Politikerin jedoch zu bedenken: "Man sollte genau abwägen, welche Instrumentarien man nutzt, um die IS-Terroristen zu schwächen. Der Krieg gegen die Al Qaida hat jedenfalls nicht zum Erfolg geführt", sagte sie.

Auch zum Flüchtlingsthema hatte Demuth eine klare Position. "Ja, die Politik hätte sich viel früher mit diesem Thema befassen und handeln müssen, zumal Entwicklungsminister immer wieder darauf hingewiesen haben." Stattdessen habe man sich auf die Problemfälle Griechenland und Ukraine fokussiert und die Situation in Syrien weitestgehend verdrängt. Jetzt aber sei sich jeder der Brisanz bewusst. "Wir haben am Freitagabend aus der Ferne miterlebt, was die syrischen und afghanischen Asylsuchenden in den vergangenen Wochen und Monaten fast tagtäglich erdulden mussten", betonte die Landtagsabgeordnete. Deshalb müsse man denjenigen, die Schutz nötig hätten, diesen auch unbedingt gewähren.

Demuth machte sich dafür stark, dass die Kernfamilien auf jeden Fall nachziehen können. Allein lösen könne Deutschland das Problem nicht. Eine europäische Einigung hinsichtlich der Aufteilung von Asylsuchenden sei unumgänglich, erklärte die Landtagsabgeordneten, bevor sie mit den Schülern auf die Neid-Debatte von "Rechts" hinsichtlich der Arbeitsplatzsituation und der staatlichen Unterstützung zugunsten der Flüchtlinge einging. "Wenn jeder von uns etwas mithilft, sich bei der Betreuung einbringt oder spendet, wird die Situation sich mehr und mehr entschärfen", zeigte sie sich überzeugt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort