Kirchennacht in Bad Honnef Teilnehmer spenden für die Flüchtlingshilfe

BAD HONNEF · Heiligs Blechle! Dem Glockenläuten aller Kirchen im Tal folgten Trompetenklänge vor der Kirche Sankt Johann Baptist. Auch in diesem Jahr eröffnete die Blechbläsergruppe "Heiligs Blechle" aus Köln die Ökumenische Kirchennacht.

Die Blechbläsergruppe "Heiligs Blechle" aus Köln eröffnete wieder die Kirchennacht.

Die Blechbläsergruppe "Heiligs Blechle" aus Köln eröffnete wieder die Kirchennacht.

Foto: Frank Homann

Diesmal aber war es nicht allein mit dem knackigen Bläser-Auftakt getan, sondern Daniel Stein, Jürgen Roth, Gerhard Halene und Christoph Bube durften eine halbe Stunde dieses ganz besonderen Abends im Gotteshaus musikalisch gestalten. Mit dem geistlichen Lied "When the Saints Go Marching In", das längst zum jazzigen Evergreen wurde, beendeten sie ihren Auftritt - und das Publikum spendete begeistert Applaus.

Pastor Bruno Wachten und seine evangelische Kollegin Britta Beuscher begrüßten die etwa 150 Besucher und gingen auf das Kirchennacht-Motto "Zwischen Himmel und Erde" ein. Pfarrerin Beuscher sagte: "Vieles gibt es zwischen Himmel und Erde, was sich nicht mit Worten beschreiben lässt." Pfarrer Wachten lenkte den Blick auf die Möglichkeiten, die das Leben und Gott schenken. Es gelte, sie wahrzunehmen und zu nutzen. Er erinnerte aber auch an die Katastrophen, Krieg, Flucht und Einsamkeit - alles gebe es zwischen Himmel und Erde. Am Schluss spendeten die Kirchennacht-Teilnehmer für die Flüchtlingshilfe in Bad Honnef - es kamen 825,56 Euro zusammen.

An Flucht erinnerte einige Betrachter ein Werk des Malers Manfred Hartmann, der eine Auswahl seiner Arbeiten in der Kirche präsentiert. Es zeigt ein mit Menschen gefülltes Boot. Später bei der Taizé-Andacht, mit der die Kirchennacht beendet wurde, bezogen Karin Thomale und Hildegard Richter in ihre Fürbitten auch die Traurigen, Heimatlosen, Mutlosen und Einsamen mit ein.

Sängerin Ruth Zimmermann trug im Verlauf des Abends in mehreren Blöcken Lieder vor. Begleitet wurde sie dabei von Saxofonist Dragène Drenski, Johannes Weiß am Keyboard und Percussionist Detlef Anders. Zu Beginn sang sie alte Kirchenlieder wie "Wer nur den lieben Gott lässt walten". Allerdings wählte die Künstlerin dazu die Arrangements von Jazz-Sängerin Alexandra Naumann. Später waren es neue geistliche Lieder und dann "Jazz und Balladen zwischen Himmel und Erde". Dazu gehörten bekannte Titel wie "Stand by Me" oder "Somewhere Over the Rainbow".

Zwischendurch erläuterte Manfred Hartmann seine Bilder. Gitarrist Rolf Beydemüller begleitete ihn dabei sehr einfühlsam und ließ sich bei seinem Spiel von den Werken inspirieren. Der Künstler beschäftigte sich 2013 für eine Kirchenausstellung in Würzburg mit dem Kreuzweg Jesu und konfrontierte die Thematik mit zeitgenössischen Bezügen. Der Bilderzyklus trägt das Motto: "Durchkreuztes Leben - durchlebtes Kreuz." Außerdem sind Titel zu sehen wie "Kreuzfeuer" oder "Begegnung". Zur besonderen Begegnung wurde jedenfalls diese neunte Kirchennacht.

Information: Manfred Hartmann bietet zusätzliche Termine zu Führungen an: am Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr, und am Sonntag, 27. September, gegen 13.30 Uhr. Weitere Termine sind auf Anfrage beim Pfarrbüro unter der Rufnummer 0 22 24/93 15 63 möglich. [kein Linktext vorhanden]

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