Geschichtsweg Selhof Susanne Guski-Leinwand: "Es gibt so vieles zu entdecken"

Der Geschichtsweg Selhof steht. Am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag wird die rund fünf Kilometer lange Route durch den Süden Bad Honnefs eröffnet. Mit der Koordinatorin dieses Abschnitts, Susanne Guski-Leinwand, sprach Roswitha Oschmann.

Wie viele Mitstreiter waren auf der Suche nach markanten historischen Punkten?

Susanne Guski-Leinwand: In unserer Arbeitsgruppe waren wir über die letzten zwei Jahre kontinuierlich zu fünft: Michael Klein, Gaby Limberger-Klein, Peter Weinmann sowie Renate Mahnke waren im wahrsten Sinne des Wortes meine Wegbegleiter. Denn zu einzelnen Anlässen haben wir uns tatsächlich auf den Weg durch Selhof gemacht. Aber wir hatten weitere Mitstreiter, die uns in vielfältiger Weise unterstützten.

Worauf haben Sie bei der Auswahl geachtet?

Guski-Leinwand: Die Auswahl war nicht leicht, weil Selhof eine so vielschichtige Geschichte hat. So haben wir uns einerseits an den möglichen Besuchergruppen orientiert - das sind Schulklassen, die zur Jugendherberge kommen, Gäste des KSI, Wanderer und natürlich die Bürger selbst, von denen viele als Zugezogene hierher kamen. Andererseits haben wir darauf geachtet, auf unserem Weg nur die noch bestehenden Objekte als Stationen aufzunehmen und dabei die Geschichte des Ortsteils vom landwirtschaftlich-handwerklichen Leben über religiöse Aspekte bis hin zu den musischen Themen exemplarisch abzubilden.

Und zu welchen Kleinoden führen Sie die Nutzer des Weges?

Guski-Leinwand: Viele Menschen kommen aus Richtung Bahnhof von der unteren Karlstraße her nach Selhof. So findet sich auch dort die erste Stele mit einer Einführung in das Projekt und die Ortsteilgeschichte. Von hier aus geht es Richtung Ortskern bis zum Menzenberg und Zickelburgareal - dieser lange Weg hat zwei große thematische Säulen, von denen die eine religiös-spiritueller Art ist und die andere eher musisch-literarischer Art: Das KSI, die Pfarrkirche Sankt Martin und die Martinskapelle, das Annabildchen und der jüdische Friedhof gehören dazu sowie andererseits der gesamte Bereich Menzenberg, wo früher seit Karl Simrocks Lebenszeit viele Literaten lebten oder zu Besuch kamen und auch im Schloss Hagerhof berühmte Persönlichkeiten wie Johannes Brahms Station machten.

Welche Station lag Ihnen persönlich besonders am Herzen?

Guski-Leinwand: Mich persönlich beeindruckt immer wieder der jüdische Friedhof - wenn die Sonne scheint, fallen die Strahlen auf eine besonders ruhige Weise durch die alten Bäume und leuchten die alten Steine aus. Ein schönes Bild des Friedens.

Auf welches Jahr bezieht sich der älteste Punkt des Geschichtsweges? Welches Ereignis aus der jüngeren Historie hat es auf den Geschichtsweg geschafft?

Guski-Leinwand: Das Gabelkreuz aus der Zeit um 1350 ist sicher das älteste Objekt auf dem Weg. Aus der jüngeren Historie hat es die alte Dorfpumpe vor der Selhofer Sparkasse in die Liste der Stationen geschafft.

War die Auswahl schwierig?

Guski-Leinwand: Oh ja, sehr sogar. Denn wo man steht oder geht, es gibt so vieles noch zu sehen, zu erzählen, zu entdecken. Das Geschichtswegprojekt ist ein Mitmach-Projekt: Auf der Website können weitere Texte zur Ortsteilgeschichte eingestellt werden.

Der Geschichtsweg wird am Sonntag, 14. September, 10.30 Uhr durch die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, Dorit Schlüter, eröffnet. Treffpunkt: Katholisch-Soziales-Institut.

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