"Dîner en blanc" Stilvoller geht nicht
BAD HONNEF · Und dann hielt der Himmel über Honnef doch dicht. Rund 700 Besucher ganz in Weiß riskierten es. Das dritte "Dîner en blanc" im Reitersdorfer Park wurde für die Organisatoren um Peter Hurrelmann zur Zitterpartie.
Denn immer wieder drohten dunkle Wolken mit Regen. Dennoch: Die Helfer des Freundeskreises Park Reitersdorf bauten die Tische und Bänke am Morgen auf. Der Rasen trocknete ab.
"Etliche der über 1.100 gemeldeten Besucher haben wegen der unsicheren Wetterlage abgesagt", sagte Hurrelmann. "Aber es ist überwältigend, wie viele da sind", so der Maître de Plaisir dieses Parkvergnügens, der bei Sonnenuntergang mit Peter Ihrig, Kuno Höhmann und Michael Holmer Gerdes "Fly me to the moon" sang. Die Gäste verabschiedeten die Sonne mit Wunderkerzen. Dazu leuchteten die Lampions romantisch in den Bäumen.
Hartmut Kreyer spielte zwischendurch leise auf dem Saxofon. Genau die richtige Lautstärke für die nette Unterhaltung mit den Nachbarn. Dass es kein lauer Sommerabend war - schade, aber kein Problem. "Ich trage Skiunterwäsche", verriet Claudia Leiwig. Und ihr Mann Guido hatte mit einem dicken, weißen Skipullover vorgesorgt. Ein Freundeskreis kaufte sämtliche Fleecedecken in der angesagten Farbe eines Ladens auf.
Mit Stola und elegantem Hut war Gisela Zierow mit ihren Freunden Katrin und Adriano Cremonese, Petronella Chirivi und Magrid Kohnagel gekommen. Wegen ihres Outfits war sie die "Queen Mumm" an diesem Abend.
"Die Atmosphäre ist einfach toll", lobte Dîner-Neuling Angela Möller, mit raffiniertem Fascinator im Haar. Claudia Zoll hatte ihren Tisch mit einem wilden Margeritenstrauß geschmückt. Hübsch sahen die weiß gedeckten Tafeln mit den vielen Kerzen aus. Raffinierte Köstlichkeiten hatten die Teilnehmer in den Park gebracht, viele per Bollerwagen oder Rad. Für Quiche und Aprikosentarte hatte sich Beate Schaaf entschieden. Die Familien Moreno und Hoffmann aus Bad Honnef und Ittenbach hatten Gäste aus Paderborn extra zu diesem Ereignis eingeladen. Auch CJD-Austauschschülerin Daniela aus Kolumbien war mitgekommen.
Caprese, Lachsterrine, Meeresfrüchte, Quiche, Vitello tonnato: Die Freunde tafelten genüsslich. Es wurde auch von fremden Tellern genascht. "An einem Tisch gab es Spargelsalat, der sah so gut aus. Ich wurde zum Probieren eingeladen", so Katja Hurrelmann.
Familiendauerkarte für die Laga
Die "Laga" war auch Thema im Park, der zum Landesgartenschaugelände gehört. Der Freundeskreis verkaufte auch diesmal Parkaktien. Der Erlös dient der Pflege dieser grünen Oase. Mit 31 Aktien erwarb Monika Wilke die meisten. Dafür erhielt sie ein Geschenk, das sie - wenn überhaupt - erst in fünf Jahren einlösen kann: eine Familiendauerkarte für die Laga 2020 in Bad Honnef. "Wir wohnen in Stuttgart. Dann werden mein Mann Eberhard und unsere Kinder Charlotte und Maximilian oft herkommen", so die gebürtige Selhoferin, die mit ihrer Familie extra wegen Dîner en blanc angereist war.
