Am Samstag beginnt die Freibadsaison Staubsauger auf Tauchfahrt

BAD HONNEF · Die Wasseroberfläche ist glatt wie ein geschliffener Edelstein. Nur hier und da kräuselt ein Lüftchen das kühle Nass. Unter der Wasserlinie im großen Edelstahlbecken des Inselfreibades auf Grafenwerth tut zur selben Zeit ein mechanischer Helfer Dienst.

 Der neue Kinderbereich mit dem wasserspeienden Drachen wartet auf die kleinen Besucher. Michael Erdmann legt dort letzte Hand an.

Der neue Kinderbereich mit dem wasserspeienden Drachen wartet auf die kleinen Besucher. Michael Erdmann legt dort letzte Hand an.

Foto: Homann

Gemächlich zieht der kleine knallgelbe Roboter seine Runden und wienert den Beckenboden. Alles parat für die Schwimmer. Am kommenden Samstag, 25. April, 10 Uhr, beginnt die Bad Honnefer Freibadsaison. Es ist ruhig an diesem Morgen, kein Wunder, so ganz ohne Besucher. Das weitläufige Freibadgelände gehört dem siebenköpfigen Team um Rico Stein quasi noch alleine. Von Müßiggang ist keine Spur: Der Rasentrimmer dreht seine Runden, weniger, um Halme zu schneiden, sondern um auch den letzten pieksenden Baumsamen aufzunehmen. Ob Duschen, WCs oder der Kinderbereich, der im vergangenen Jahr erst zu Saisonende fertig war: Überall wird noch mal kontrolliert und geputzt.

"März und April, das ist die heiße Phase der Vorbereitungen", sagt Stein, Meister für Bäderbetrieb. Begonnen haben die Vorbereitungen für die Saison aber schon im Februar. Alleine die Badtechnik von der Wasseraufbereitung über Heizung und Pumpen bis zu Schwallwasseranlagen verlangt jede Menge Wartung, von der Pflege des Geländes mal abgesehen. Manchmal packen die Mitarbeiter auch ungeplant mit an, etwa wenn es gilt, die Anschlüsse am neuen Matschplatz rechtzeitig zu legen. "Das ist doch das Schönste für die Kinder: Wasser, Sand, Dreck", freut sich Stein, dass auch diese Attraktion rechtzeitig fertig ist.

Besondere Vorkommnisse wie Hochwasser gab es nicht in diesem Winter, und auch von Sturmschäden blieb das Freibad verschont. Aber trotz der gefühlt schlechten Schwimmwitterung: "Sorge bereitet uns seit Jahren immer wieder die Trockenheit", sagt Stein. Für den alten Baumbestand habe es in diesem Frühjahr zu wenig geregnet. Die Bäume, die vor der Saison mit Blick auf lose Äste und Standsicherheit begutachtet werden, werden bewässert.

Zwei Wochen vor Saisonstart sei "alles betriebsbereit", dann gehe auch die Solaranlage ans Netz. Mit ihr wird das Wasser von der Fülltemperatur - etwa neun Grad - auf 17 oder 18 Grad erwärmt. Erst kurz vor der Eröffnung werde die gasbetriebene Heizung zugeschaltet, um 23 Grad zu erreichen. "Das spart jede Menge Geld", sagt Stein.

Apropros Wasser: Wegen der Hochwassergefahr und als Korrosionsschutz werden die Becken im Winter nicht komplett geleert. Erst mit Beginn der Vorbereitungen wird das Wasser, alleine im großen Becken sind es 1400 Kubikmeter, abgepumpt, die Becken werden geschrubbt - von Hand übrigens.

Nur in einem Punkt haben die Mitarbeiter, die auch während der Saison alles pflegen und nicht zuletzt über die Sicherheit der Schwimmer wachen, den Erfolg nicht in der Hand: beim Wetter.

Preise und Öffnungszeiten

Das Freibad auf der Insel Grafenwerth eröffnet am Samstag, 25. April, 10 Uhr; unter den ersten Besuchern werden wieder Freikarten verlost. Generell geöffnet ist montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 20 Uhr (Kassenschluss ist jeweils um 19.15 Uhr).

Erwachsene zahlen für die Einzelkarte 3,60 Euro, für die Zehnerkarte 33 Euro, im Früh- und Spättarif (7 bis 9 Uhr und 18 bis 20 Uhr) 2,40 Euro (Zehnerkarte: 21,50 Euro), im Wochenendtarif (Freitag bis Sonntag) 7,20 Euro. Jugendliche, Azubis, Studenten, Schüler, Schwerbehinderte und Kinder ab drei Jahren zahlen: Einzelkarte 1,80 Euro (Zehnerkarte 14 Euro), Früh- und Spättarif 1,20 Euro (9,50 Euro), Wochenendtarif 4,20 Euro. Saisonkarten kosten für Erwachsene 78 Euro (ermäßigt 53 Euro). Die Ferienkarte (bis Klasse 13, Ferien in NRW und Rheinland-Pfalz) kostet 35 Euro. Familien-Saisonkarten (bis zu zwei Erwachsene plus deren Kinder) kosten 150 Euro, für Alleinerziehende plus Kinder 82 Euro.

Das Bad hat 30.000 Quadratmeter Liegefläche und Attraktionen wie die 52-Meter-Rutsche, Wasserfall, Mineralduschen und -brunnen. 2014 kamen etwa 52.500 Besucher.

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