Unwetterschutz in Bad Honnef Stadt will Vorsorge treffen

BAD HONNEF · Den 20. Juni 2013 werden viele Menschen im Siebengebirge so schnell nicht vergessen. Land unter in Rommersdorf, die Hauptstraße ein einziger See: Starkregen machte an diesem Tag den Menschen arg zu schaffen. Millionenschäden waren die Folge.

 Land unter in Bad Honnef: Am 20. Juni 2013 überschwemmte Starkregen unter anderem die Honnefer Hauptstraße.

Land unter in Bad Honnef: Am 20. Juni 2013 überschwemmte Starkregen unter anderem die Honnefer Hauptstraße.

Foto: Frank Homann

Manche Hausbesitzer traf es nicht nur bei diesem Unwetter, sondern gleich mehrere Male hintereinander. Um gegen ähnliche Vorkommnisse gewappnet zu sein, will die Stadt Bad Honnef ein ganzheitliches Maßnahmenkonzept erarbeiten.

Beteiligt sind das Abwasserwerk sowie die Fachbereiche Stadtplanung, Umwelt, Verkehrsflächen, Bau- und Betriebshof sowie die Feuerwehr. Ziel ist es, kritische Stellen nicht nur zu erkennen und die letzten Ereignisse zu analysieren, sondern auch, das Gefahrenpotenzial einzuschätzen und Vorsorge zu treffen, teilt die Stadtverwaltung mit. 2015 sollen an bislang stark betroffenen Bereichen erste Maßnahmen umgesetzt werden, um größere Schäden zu vermeiden. Wasser- und Geröllmassen sollen durch Wegeseitengräben, Verrohrungen und Geröllfänge gezielt abgeleitet werden.

Dabei steht auch die Frage im Fokus, wie der Unterhaltungsaufwand der betroffenen Bereiche nach Schäden verringert werden kann. An Kanalbaustellen mangelt es gegenwärtig in Bad Honnef nicht; zu viele Kanäle sind in die Jahre gekommen, manch einer wird in einem Zuge vergrößert. Grundsätzlich aber gelte, so die Stadt: Das Kanalnetz sei für die Aufnahme und Ableitung von Niederschlagswasser ausgelegt.

Sie schränkt ein: Es sei weder finanziell noch technisch möglich, die Kanalisation so zu dimensionieren, dass jeder Starkregen schadlos abgeleitet werden kann. Nach besonders starkem Regen könne es vorkommen, dass die Kanalisation voll ist und die Wassermengen nicht komplett im Kanal verschwinden. Zusätzlich könne über Schächte, Straßeneinläufe oder über nicht rückstaugesicherte Hausanschlüsse Wasser austreten.

Das öffentliche Kanalnetz werde geprüft, um festzustellen, ob etwa bei Bauvorhaben Barrieren oder gezielte Wasserführungen eingeplant werden können. Zugleich seien die Hausbesitzer gefordert: Auch sie könnten einiges dafür tun, um Schäden auf dem eigenen Grundstück möglichst gering zu halten.

Die Verwaltung empfiehlt Rückstausicherungen, Aufkantungen und Stufen an den Eingängen und Lichtschächten sowie entsprechende Gestaltung der Zufahrten. In einer Hanglage seien besondere Vorkehrungen zu treffen. Grundstückseigentümer und Mieter sollten zudem ihren Versicherungsschutz prüfen.

Die Straßeneinläufe würden vier Mal jährlich gereinigt, teilt die Verwaltung weiter mit. Wegeseitengräben und Verrohrungen würden ebenfalls kontrolliert. Trotzdem komme es vor, dass durch starke Regenfälle, Sturm, Laub oder Bauarbeiten ein Einlauf oder Graben verstopfe. In einem solchen Fall müsse aber sofort gehandelt werden. Hierbei sei die Mitwirkung der Bürger, die Schäden im Rathaus melden können, wichtig.

i Die Stadtverwaltung bittet die Bürger, Schäden an Straßeneinläufen oder Wegeseitengräben etwa durch aktuell einsetzende Starkregenfälle zu melden unter 02224/1840.

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