Vorsitzender tritt zurück Sportfreunde müssen 10.000 Euro aufbringen

AEGIDIENBERG · Die Sportfreunde Aegidienberg (SFA) werden sich einen neuen Vorsitzenden suchen müssen. "Ich höre nach zehn Jahren definitiv auf", kündigte SFA-Chef Claus Elbert auf der Jahreshauptversammlung seinen Rückzug für 2015 an, wenn die turnusmäßigen Wahlen stattfinden.

 Treue Mitglieder der SFA zeichnet Claus Elbert (l.) aus.

Treue Mitglieder der SFA zeichnet Claus Elbert (l.) aus.

Foto: Homann

"Ich werde aber weiter im Förderverein mitwirken." Bereits jetzt fehlt ein Geschäftsführer, dessen Arbeit derzeit vom restlichen Vorstand geleistet wird. Eigentlich sollte der vakante Posten durch Nachwahl besetzt werden - das funktionierte jedoch nicht mangels Bewerbern. Und so wurde im mit rund 1000 Mitgliedern zweitstärksten Honnefer Sportverein mit einer guten sportlichen Bilanz der Abteilungen auch überlegt, einen bezahlten Geschäftsführer einzustellen.

Beschlossen wurde die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. "Es wird höchste Zeit dafür, wir haben die niedrigsten Beiträge weit und breit", sagte ein Versammlungsteilnehmer. Allerdings wurde der Grund, weswegen die Beiträge nun steigen sollen, von einigen Mitgliedern kritisiert. Claus Elbert hatte erläutert, dass die Sportvereine an die Stadt künftig Betriebskostenbeiträge für die Nutzung der städtischen Sporthallen zahlen müssen.

Dabei geht es für die SFA um 10.000 Euro pro Jahr. "Eine Frechheit" nannte ein Mitglied diese Forderung der Stadt. "Die Berechnungsgrundlage ist willkürlich. Wir sollten der Stadt die Stirn zeigen. Dann gehen wir einfach nicht mehr in die Halle." Das fand ein anderer Sportfreund nicht so gut. "Ich gehe seit 35 Jahren in die Halle. Wenn die zu ist, sind 550 Mitglieder weg."

Claus Elbert machte klar, dass an der Zahlung kein Weg vorbeiführe. "Das ist ein Ratsbeschluss, und wir wurden rechtzeitig benachrichtigt." Seinem Vorschlag, die ersten 10.000 Euro aus der Vereinskasse zu nehmen, erst im nächsten Jahr den Beschluss zur Beitragserhöhung zu fassen und derweil umfassend die Mitglieder zu informieren, ging die Versammlung gar nicht mehr nach. Sie war dafür, sofort über den höheren Beitrag abzustimmen, um die Kasse des Vereins zu schonen.

Der Vorschlag, die Erhöhung des Beitrags gegenüber den Mitgliedern gezielt als Umlage an die Stadt zu deklarieren, fand keine Mehrheit. "Zu aufwendig!" Der Jahresgrundbeitrag wird sich bei den Jugendlichen von 17 auf 23 Euro, bei den Erwachsenen von 26 auf 40 und bei den Inaktiven von 30 auf 35 Euro erhöhen.

Natürlich war auch der Sporthallenbau ein Thema. Nachdem die große Lösung obsolet sei, sei davon auszugehen, dass der Förderkreis des Sportverbandes Bad Honnef (svb) für die kleine Halle keine Spenden akquiriere. Claus Elbert sagte: "Wenn die kleine Halle kommt, werden wir im Förderverein der SFA dafür tätig werden." Michael Lingenthal erläuterte, auch der Bau in der abgespeckten Größenordnung bedeute immer noch, dass eine Million Euro freiwillige Leistungen der Stadt umgeschichtet werden müssten. "Wenn wir als SFA den Bau unterstützen können, mildern wir die Folgen für die anderen etwas ab."

Ehrungen

Verdiente und langjährige Mitglieder wurden vom Vorsitzenden Claus Elbert ausgezeichnet. Die silberne Verdienstnadel erhielten: Marita Kochansky, Christa Stenkamp, Käte Stens, Gertrud Weinberg, Angelika Prill, Stefan Reuschenbach, Else Krämer, Brigitte Knust, Manuel Thom und Klaus Katzenberger. Die goldene Verdienstnadel ging an: René Staffel, Jörg Klein, Berthold Wallau, Helmut Großhenrich, Jörg Bastian, Bruno Rösner, Karin Küpper. Silber ging an Ernst Lilly und Franz Schelkle.

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