Gebührenänderung in Unkel Schmutzwasser: Jeder muss zahlen

UNKEL · Die Verbandsgemeinde Unkel ändert das Beitragssystem. Für angeschlossene Haushalte wird es etwas günstiger.

 In der "Unterwelt": Ein Arbeiter steigt in einen Abwasserkanal. In Rheinbreitbach zahlen nun alle Grundstückseigentümer Gebühren.

In der "Unterwelt": Ein Arbeiter steigt in einen Abwasserkanal. In Rheinbreitbach zahlen nun alle Grundstückseigentümer Gebühren.

Foto: dpa

Mit dem Jahreswechsel ist in der Verbandsgemeinde Unkel die neue Entgeltsatzung Abwasserbeseitigung in Kraft getreten. Für das Beseitigen von Schmutzwasser zahlen die Bürger nun sogenannte wiederkehrende Beiträge an das Abwasserwerk.

Bislang wurden die Gebühren verbrauchsabhängig umgelegt. Zahlen mussten also lediglich Bürger, die Schmutzwasser produzierten. Künftig werden grundsätzlich auch Eigentümer baureifer Grundstücke zur Kasse gebeten, die noch nicht angeschlossen sind. Die Verwaltung argumentiert mit "der konsequenten Anwendung des Verursacherprinzips". Denn ein erheblicher Teil der Kosten entstehe durch Abschreibungen, Zinsen sowie weitere Fixkosten, die das Kanalnetz beträfen. Dieses Netz steht grundsätzlich allen Unkeler Häusern zur Verfügung. Egal ob sie bereits angeschlossen sind oder nicht.

Die Verwaltung begründet die Entscheidung der "leichten Umverteilung" zudem mit dem demografischen Wandel. Durch den in Zukunft zu erwartenden sinkenden Verbrauch sei sie davon ausgegangen, dass die Gebühr für den Einzelnen steige; schließlich müssten dann weniger Bürger das gesamte Kanalnetz unterhalten.

Die Änderung wurde bereits 2010 beschlossen

Mit dem wiederkehrenden Beitrag hat die Verbandsgemeinde bereits beim Niederschlagswasser positive Erfahrungen gemacht. Wirtschaftsprüfer hatten die neue Umlage für Schmutzwasser bereits vor einigen Jahren empfohlen. 2010 war der Verbandsgemeinderat diesem Rat gefolgt und hatte die Einführung beschlossen. Die Umsetzung der damaligen Entscheidung erfolgt erst jetzt, weil zunächst Daten für eine gerechte Verteilung erhoben werden mussten.

Die Verwaltung hat für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt, der bereits angeschlossen ist, eine leichte Ersparnis errechnet. Bei einem Schmutzwasserverbrauch von 39 Kubikmetern und einer Grundstücksfläche von 500 Quadratmetern mit zwei Vollgeschossen zahlt ein Haushalt dieses Jahr 520,90 Euro statt 522 Euro im vergangenen Jahr.

Laut Verbandsbürgermeister Karsten Fehr erhalten alle betroffenen Grundstückseigentümer in der kommenden Woche einen neuen Festsetzungsbescheid, in dem alle individuellen Grundstücksdaten aufgeführt sind. Den wiederkehrenden Beitrag Schmutzwasser erhebt das Abwasserwerk erstmalig in Bescheiden, die Anfang April zugestellt werden sollen. Zahlungspflicht bestünde dann ab dem 1. Mai.

Bei Fragen:

Beim Abwasserwerk gibt es unter Tel. 0 22 24/18 06 44 und 0 22 24/18 06 46 weitere Auskünfte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort