Baumfällarbeiten bei Bad Honnef Schmelztalstraße an den ersten beiden Adventswochenenden gesperrt

BAD HONNEF · Die Schmelztalstraße zwischen dem Ortsausgang Bad Honnef und dem Parkplatz Servatiushof ist am 28. /29. November und am 5./6. Dezember in der Zeit von 8 Uhr samstags bis 18 Uhr sonntags ist an den ersten beiden Adventswochenenden wegen Fällarbeiten gesperrt.

Es sind eine Menge Bäume, die dem Autofahrer zwischen Bad Honnef und Aegidienberg in diesen Tagen neonfarben ins Auge stechen. Diese markierten Laub- und Nadelbäume rechts und links der Schmelztalstraße werden an den kommenden beiden Adventswochenenden mit großem Gerät abgesägt und abtransportiert. Für die gemeinsame Aktion müssen der Straßenbetrieb NRW, das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) und die Stadtförsterei Bad Honnef die Straße zwischen dem Ortsausgang Bad Honnef und dem Parkplatz Servatiushof am 28. /29. November und am 5./6. Dezember in der Zeit von 8 Uhr samstags bis 18 Uhr sonntags voll sperren lassen. Der Verkehr wird umgeleitet über Ittenbach, Margaretenhöhe und Königswinter. Die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert.

Hintergrund ist die Verkehrssicherheit, die sowohl die Besitzer der Wälder als auch der Straßenbaulastträger gewährleisten müssen. Bei Begehungen im Spätsommer haben die zuständigen Förster festgestellt, dass von vielen Bäumen eine Gefährdung ausgeht. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. "Manche wachsen deutlich in Richtung Straße, andere haben ,nasse Füße', also faule Stämme bekommen", erklärte Forstdirektor Stephan Schütte vom Landesbetrieb Wald und Holz gestern vor Ort. Ein aus Asien stammender Pilz habe in den vergangenen beiden Jahren zudem ein Eschentriebsterben ausgelöst.

Vor allem junge und mittelalte Bäume mit einem Alter bis zu 60 Jahren seien betroffen. Die Freiwillige Feuerwehr musste gerade nach Starkregenereignissen oder heftigem Wind immer wieder ausrücken, um umgekippte Bäume oder abgebrochene Äste an der L 144 von der Straße zu räumen. "Einige Bäume wachsen so dicht an den Leitplanken, dass bei einem Aufprall kein weicher Schutz mehr möglich wäre", sagte Schütte.

Fällaktion kostet zwischen 40.000 und 50.000 Euro

Bad Honnefs Stadtförster Josef Klöckner erklärte am Beispiel eines Ahorns mit zehn Schösslingen (Triebe), wie schwierig die innere Statik eines einzigen Baumes sein kann. "Ein Teil der Triebe zeigt zur Straße. Wenn wir nur die aus dem Gefüge entfernen, gerät der ganze Baum aus dem Gleichgewicht." Also müsse der Ahorn komplett weg. Wo es aus Sicht der Förster möglich ist, bleiben gerade gewachsene Bäume erhalten. Der Alleecharakter solle bleiben. Wie viele Hölzer genau betroffen sind, hat Stephan Schütte nicht gezählt.

Die ganze Fällaktion wird wohl zwischen 40.000 und 50.000 Euro kosten. Aus dem Verkauf des gefällten Holzes können vermutlich 75 Prozent der Ausgaben refinanziert werden, vermutet Stephan Schütte. Während der beiden Adventswochenenden arbeiten zwei Unternehmen parallel an der Schmelztalstraße. Im Einsatz sind zwei Bagger, die mit einem Greifarm die Krone packen, anschließend folgt der Sägeschnitt. Auf diese Art können die Hölzer verhältnismäßig sanft abgelegt werden, ohne Fahrbahn oder Planken zu beschädigen. Während die Kronen am großen Schmelztalparkplatz zu Holzschnitzeln geschreddert werden, können gut erhaltene Stämme als hochwertiges Holz und schlechterwertige zu Pressspan verarbeitet werden.

Die nächste Generation an lebendem Gehölz ist bereits zu sehen. "Sie steht schon in den Startlöchern und wartet nur auf eine Erhöhung des Lichtangebots", so Förster Stephan Schütte. Es entstehe ein neues Dickicht, das Wald und Tiere vor Lärm, Lichteinfall und Scheinwerfern schütze.

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