Naturschutz in Rhöndorf Rhöndorfer Viertklässler singen für ihren Freund, den Baum

BAD HONNEF · Schutzgemeinschaft Deutscher Wald pflanzt einen Feldahorn auf Grafenwerth. Bürgermeister und Kinder helfen dabei.

 Eine Schaufel Erde für den Feldahorn: Der "Baum des Jahres 2015" hat jetzt seinen Platz auf der Insel Grafenwerth.

Eine Schaufel Erde für den Feldahorn: Der "Baum des Jahres 2015" hat jetzt seinen Platz auf der Insel Grafenwerth.

Foto: Frank Homann

Der Feldahorn ist ein robuster Baum: Oben auf der Löwenburg in 454 Metern Höhe trotzt er der Witterung. Die Wurzel kommt in den Felsritzen unter schwierigen Bedingungen klar, auch mit großer Trockenheit und Hitze. Einer der Gründe, warum der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ihn 2015 zum Baum des Jahres gekürt hat.

Auf der Insel Grafenwerth schippte gestern die Vereinsvorsitzende Andrea Milz gemeinsam mit Bürgermeister Otto Neuhoff und Noah aus der vierten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Rhöndorf (es standen nur drei Schaufeln zur Verfügung) dem auch Maßholder genannten Jungbaum etwas Erde zu. Die tatsächliche Pflanzung mit Stabilisierungspfählen war schon zuvor erfolgt. Als Baum zweiter Ordnung kann der Feldahorn in den nächsten 40 Jahren etwa 20 bis 25 Meter hoch werden, "bevor er in die Breite geht", betonte Stadtförster Josef Klöckner.

Er habe eine Lebenserwartung von 200 Jahren. Weil es Bäume gibt, die weiter in die Höhe ragen, sucht sich der Feldahorn in der freien Natur seinen Platz eher am Rande als in der Mitte von Mischwäldern. Oder er begnügt sich mit Steilhängen, wo es empfindlichere Laubbäume schwer haben. Die Grundschüler aus Rhöndorf sangen das Lied: "Du alter Baum, du bist mein Freund". Davon fühlte sich der junge Spross vermutlich noch nicht angesprochen. Aber vom Wunsch, in Zukunft fest verwurzelt dazustehen und in den kommenden Herbsten reichlich Früchte zu tragen, wohl umso mehr.

Bürgermeister Neuhoff erklärte bei der offiziellen Baumpflanzung den Jungen und Mädchen aus der vierten Klasse, dass es einer alten Weisheit zufolge drei Dinge gebe, die man als Mensch im Leben gemacht haben solle: eine Familie gründen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen. "Hinter das mit dem Baum könnt ihr jetzt einen Haken setzen. Das ist doch schon einmal etwas."

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