Umsonst-und-draußen-Festival R(h)einspaziert geht wieder in die Vollen

BAD HONNEF · Im vergangenen Jahr ist das Umsonst-und-draußen-Festival R(h)einspaziert ziemlich ins Wasser gefallen. "Das hat uns die Hälfte des Umsatzes gekostet", sagt Andreas Roschlau, Vorsitzender des veranstaltenden Stadtjugendrings. Der anhaltende Regen beziehungsweise die dadurch fernbleibenden Musikfans kosteten die Hälfte der Rücklagen.

Sprich: Noch ein solcher Reinfall und die Reserven sind aufgebraucht. Im Grunde hatten die sechs jungen Erwachsenen im Kernteam um Andreas Roschlau zwei Möglichkeiten: eine abgespeckte Version des auf der Insel Grafenwerth etablierten Musikevents durchzuführen oder in die Vollen zu gehen.

Sie taten Letzteres. "Mit der Rammstein-Coverband Völkerball haben wir einen bekannten Topact an Land gezogen und hoffen jetzt natürlich auf gutes Wetter", erklärt Roschlau. Insgesamt stehen am Samstag, 15. August, ab 17 Uhr fünf musikalische Leckerbissen auf der Bühne, als da wären The Slapstickers, Perry Air, Ijaz Ali und Tilman Ringer. Um 14 Uhr startet der Kinder- und Familiennachmittag mit Kinderflohmarkt. Alles bei freiem Eintritt.

Die Vorbereitungen für das umfangreiche Programm der mittlerweile 24. Veranstaltung haben im vergangenen Herbst wenige Wochen nach dem letzten Festival mit der Suche nach einer Hauptband begonnen.

"Von Honnefern für Honnef"

"Gut eine Woche bevor es losgeht, stecken wir jetzt mitten in den Vorbereitungen", so Roschlau. Etwa ein Dutzend Standbetreiber haben ihr Kommen zugesagt, möglicherweise gesellen sich noch weitere Anmeldungen von Verbänden und Vereinen dazu, denn das Motto bleibt: "Von Honnefern für Honnef".

Mit dabei sein werden nach einigen Jahren Pause wieder die Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) mit zwei Einsatzwagen. Auch der Kanuclub, die Ortsgruppe Amnesty International und der ATV haben sich angekündigt, um nur einige zu nennen. Aus Sicht der Veranstalter lebt R(h)einspaziert von dieser lokalen Note.

Dieses Kolorit ist auch ein Grund dafür, das Fest trotz vergleichsweise kleinem Budget weiter kostenlos für Jugendliche, Erwachsene und Familien anbieten zu wollen. "Es gab zwar Überlegungen, Eintritt zu nehmen, aber wir wollten diese Atmosphäre bewahren", meint Roschlau.

So muss der Stadtjugendring als Dachorganisation, dessen Vereinsmitglieder viel Arbeit über ehrenamtliches Engagement einbringen, weiter mit einem Gesamtetat von 25.000 Euro für Aufbauten, Technik, Werbung und Musiker auskommen. Dieser Betrag wird bei gutem Verkauf von Essen und Getränken wieder eingespielt.

Roschlau: "Wir können deshalb nur an die Besucher appellieren, sich nicht selbst zu versorgen, sondern an den Ständen zu kaufen, damit das Festival weiter bestehen kann." Bei schönem Wetter rechnet er mit 2000 Besuchern am Familiennachmittag und rund 5000 Gästen beim Topact am Abend.

Werbeplakate im gesamten Siebengebirge

Derzeit rührt der Organisationstrupp kräftig die Werbetrommel. Hundert große Plakate werden im ganzen Siebengebirge angebracht. Über die sozialen Netzwerke werden die Zielgruppen informiert. Immerhin kamen in der Vergangenheit Besucher aus der Rheinschiene zwischen Köln und Koblenz auf die Insel Grafenwerth.

Eigentlich war angedacht, ein Glasflaschenverbot auf der Insel für den Tag durchzusetzen, um erstens den Verkauf anzukurbeln und zweitens am Sonntag darauf nicht Unmengen von Müll von den Plätzen und aus den Büschen entfernen zu müssen.

Um das bei der Stadt zu beantragen und durchzusetzen, fehlte den Veranstaltern allerdings die Zeit. Beim Festival im kommenden Jahr könnte es ein solches Verbot aber geben. Ein Zaun soll aber nicht errichtet werden, um auf der Insel ein Glasverbot durchzusetzen. Der Veranstalter dürfte aber kontrollieren und hätte eine Handhabe gegenüber Besuchern, die ihre eigenen Getränke mitbringen.

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