Ökologisches Netzwerk Putztag in der Stefan-Andres-Schule

UNKEL · Lehrer und Schüler der Realschule "im ökologischen Netzwerk" beschäftigen sich mit dem Thema Müll. Dazu gehörte auch, dass sie an einem Tag ihre Schule reinigten. Diese Aktion fand zum ersten Mal statt, soll aber wiederholt werden. Zum Beispiel in Form eines regelmäßigen Frühjahrsputzes.

 Auch das Namensschild wird blitzblank gewienert: Realschüler beim Großreinemachen.

Auch das Namensschild wird blitzblank gewienert: Realschüler beim Großreinemachen.

Foto: Frank Homann

Das Reinigungspersonal hatte frei, dafür mussten gestern die Schüler der Stefan-Andres-Realschule Plus ran: Ein Großreinemachen in und um die Schule bildete den Auftakt zu den Projekttagen zum Thema "Müll". "Unsere Schule ist im ökologischen Netzwerk des Landes Rheinland-Pfalz", erklärte Rektorin Bettina Stenz das Engagement ihrer Lehrer und Schüler. Das Thema wird in mehreren Stufen behandelt: Am ersten Tag wurde geputzt, dann steht die klasseninterne Reflexion an.

"Der Schwerpunkt 'Schule im ökologischen Netzwerk' ist ein wichtiger Teil unseres Profils", sagte Torsten Brummel, Pädagogischer Koordinator der Schule. "Deswegen haben wir eng mit der Stadt Unkel zusammengearbeitet, um diesen Schwerpunkt auch in die Tat umzusetzen." Und wie fanden die Schüler dieses Unterfangen? "Eigentlich haben alle sehr positiv reagiert. Nach drei Stunden Schulhofputzen merkt man aber natürlich, dass die Motivation langsam nach unten geht." Schüler hätten aber gemeint, das sei "immer noch besser als Unterricht".

Statt also Formeln und Vokabeln zu pauken, schwärmten sie aus zum Müllsammeln entlang der Bahnlinie sowie an der Uferpromenade des Rheins und zur Besichtigung der Kläranlage. "Wir sind Unkeler. Demnach sehen wir uns in der Pflicht, unsere ökologische Ausrichtung in der gesamten Stadt auszuleben", erklärte Brummel. Auch die Schule wurde innen und außen auf Hochglanz gebracht. "Wir haben den Reinigungskräften heute freigegeben, damit den Schülern bewusst wird, wie viel Müll und Schmutz sie so verursachen", erläuterte Brummel. Die eine oder andere Toilette zu säubern, dürfte die Schüler also dazu gebracht haben, ihren Umgang mit Sauberkeit zu überdenken. Die "Mülltage" waren zwar die erste Aktion dieser Art, sollen aber regelmäßig wiederholt werden - "zum Beispiel in Form eines alljährlichen Frühjahrsputzes", so Brummel.

Lehrerin Astrid Enders und ihre fünfte Klasse gehörten zu denen, die in der Schule aufräumten. Sie widmete sich mit den Mädchen und Jungen den Gullys im Schulhof. Die Fünftklässler unterstützten ihren Hausmeister bei der Reinigung der Kanaldeckel. Außerdem jäteten sie Unkraut und kratzten Kaugummis ab. Auf die Frage, was sie aus dieser Aktion lernen, beispielsweise zukünftig weniger Müll zu erzeugen, antwortete Vanessa mit dem Brustton der Überzeugung: "Wir haben eh nie Müll gemacht." Den machen dann wohl andere. Wahrscheinlich die Lehrer...

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