Kriminalität im Siebengebirge Polizei veröffentlicht positive Zahlen

SIEBENGEBIRGE · Seit Dienstag lässt sich die Kriminalitätsentwicklung in allen Bonner Stadtbezirken wie auch in den linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises vergleichen.

Grundlage dafür sind eigene, von der Bonner Polizei auf die Städte und Kommunen heruntergebrochene Kriminalitätsstatistiken. Zu den letzten Stadtbezirken und Kommunen, die die Polizei aufbereitet hat, gehörten Bad Honnef und Königswinter. Für beide Städte präsentierten Polizeidirektor Hans-Willi Kernenbach, Leiter der Direktion 1, und Kriminalitätsexperte Dirk Schuster im Ramersdorfer Polizeipräsidium fast durchweg erfreuliche Zahlen.

In vielen zentralen Bereichen ist die Kriminalität in Königswinter auf dem Rückzug. Um beachtliche 379 Fälle - das entspricht 15 Prozent - war die Gesamtkriminalität im vergangenen Jahr zurückgegangen. Anders formuliert: 2013 registrierte die Polizei noch insgesamt 2147 Fälle.

Was die Bürger aus Königwinter besonders freuen dürfte: Gewaltdelikte, die oft als besorgniserregend wahrgenommen werden, gingen um sechs Prozent zurück, insgesamt 94 Fälle waren im vergangenen Jahr aktenkundig geworden. Die Straßenkriminalität ging um 23,7 Prozent zurück. Was ein wenig die positive Statistik trübte, war die stark angestiegene Zahl der Raubüberfälle: Um auffällige 56,5 Prozent war die Anzahl der Taten auf insgesamt 36 gestiegen.

Kriminalitätsexperte Schuster konnte das Phänomen erklären. Maßgeblich verantwortlich dafür war das Treiben einer eigentlich in Beuel ansässigen Tätergruppe, die entlang der Linie 66 gleich serienweise Raubtaten begangen hatte. Wie Schuster ausführte, wurden den zwölf Tatverdächtigen insgesamt 52 Raubstraftaten zur Last gelegt. Eine ganze Reihe davon begangen auf Königswinterer Stadtgebiet, ergänzte Polizeidirektor Kernenbach, was dann wiederum Eingang in der Statistik fand.

Bereits im Mai 2013 hatte eine eigene Ermittlungsgruppe namens "Konrad" der Gruppe das Handwerk gelegt, von denen einige Mitglieder laut Schuster bereits Haftstrafen verbüßen beziehungsweise Sozialstunden ableisten müssen. Ebenfalls im Blick hat die Polizei in der Kriminalitätsstatistik zu Königwinter die Einbrecher. Freilich waren die Wohnungseinbrüche 2013 nur vergleichsweise leicht gestiegen, und zwar um 1,2 Prozent.

Rückläufig waren dagegen die Einbruchszahlen in Bad Honnef: 111 Taten registrierte die Polizei, 11,9 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor.

Dass selbst die Einbrüche in der Kurstadt weniger wurden, entspricht einem aus Sicht der Polizei überaus erfreulichem Gesamtbild und einem Rückgang der Kriminalität auf breiter Front. So sank nicht nur die Gesamtkriminalität um 17,7 Prozent. Auch der Trend bei Gewaltdelikten (minus 25,9 Prozent) sowie bei der Straßenkriminalität (minus 36,7 Prozent) und beim Raub (minus 16,7 Prozent) zeigte in den vergangenen zwölf Monaten stark nach unten.

Die um 37,7 Prozent auf 3,6 Prozent gesunkene Aufklärungsquote erklärte Hans-Willi Kernenbach vor allem damit, dass keine Serieneinbrüche hätten aufgeklärt werden können. Gleichwohl war der Polizeidirektor ausweislich seiner Anmerkungen auf der Bad Honnefer Kriminalstatistik sehr zufrieden: "Ich habe mir auf dem Zettel nichts Rotes markiert", sagte er.

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