Linzer Straße Neues Nadelöhr in Bad Honnef

BAD HONNEF · Nach langer Diskussion und einem kleinen Abstimmungsmarathon haben der Verkehrs- sowie der Bauausschuss bei der gemeinsamen Sondersitzung den zweiten Bauabschnitt des Ausbaus der Linzer Straße zwischen Berck-sur-Mer-Straße und Einmündung Floßweg einstimmig beschlossen. Am Floßweg soll ein Minikreisel gebaut werden.

Die Bauzeit für den Ausbau des 360 Meter langen Stücks wird nach den Schätzungen der Stadtverwaltung eineinhalb Jahren dauern. Grund dafür ist, dass neben der Straße selbst unter anderem auch Abwasserkanäle saniert werden und Bad Honnef AG und Telekom neue Leitungen verlegen.

Während der Bauphase wird der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Damit sich der Rückstau nicht über Gebühr verlängert, sollen die Arbeiten in vier Abschnitten von je 180 Metern erledigt werden. Die Kosten von 900 000 Euro sind im Haushaltsentwurf 2014 enthalten. Von dieser Summe werden vermutlich rund 360.000 Euro auf die Anlieger umgelegt. Der Rest wird zu 60 Prozent durch Fördermittel abgedeckt, die Stadt muss also noch 216.000 selbst bezahlen. Die Fördermittel sind der Stadt bereits mündlich zugesagt.

Doch bevor all dies beschlossen wurde, gab's bei den Politikern noch einmal ordentlich Diskussionsbedarf. Zum Beispiel störten sich zahlreiche Mitglieder an der enorm langen Bauzeit, man zeigte sich "schockiert", das müsse doch schneller gehen. Geht in Anbetracht der vielen Beteiligten nicht, hielt die Verwaltung entgegen, und wies auch den Vorschlag zurück, eineinhalb Schichten zu arbeiten und so die Bauzeit zu verkürzen. Das sei schlicht nicht zu bezahlen. Gerade auch in Anbetracht der langen Bauzeit war es den Politikern wichtig, dass die Verwaltung frühzeitig Kontakt mit den Gewerbetreibenden im Honnefer Süden aufnimmt.

Ebenfalls ein Streitpunkt: der Minikreisel am Floßweg, der bei einigen Anwohnern Unmut hervorgerufen hatte. Einige Politiker hielten die Vorlage gar für "nicht entscheidungsreif", da ihnen nicht mitgeteilt worden sei, um wie viel ein Kreisel teurer als eine gewöhnliche Ampelanlage sei. "Minimal", lautet die Verwaltungsantwort.

Auch das Thema Umleitung beschäftigte die Kommunalpolitiker, verschiedene Varianten, wie man die Baustelle umfahren könnte, wurden in den Raum gestellt; zudem wünschte man sich eine baldigere Information der betroffenen Anlieger. Und ob man denn überhaupt schon in dieser Sitzung eines endgültige Entscheidung treffen müsse?

Es war Bauausschussvorsitzender Thomas Sanner, der die Mitglieder erinnerte: "Das alles wurde im Fachausschuss schon diskutiert. Und wenn wir so viel Zeit hätten, dann gäbe es jetzt keine Sondersitzung." Und auch der Technische Beigeordnete Jopa Vedders warnte eindringlich: "Wenn wir jetzt nicht entscheiden, werden wir 2014 keine Fördergelder erhalten. Und wann es dann wieder welche gibt, weiß keiner." Und daher wurde abgestimmt. Und zwar vielfach. Am Ende aber fiel das Ergebnis einstimmig aus. Die Bürger sollen informiert werden, sobald der Förderbescheid vorliegt.

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