Freizeitbad Grafenwerth Neues Konzept für Sportstätten

BAD HONNEF · Die Verwaltung schlägt dem Rat der Stadt Bad Honnef vor, die städtischen Sportstätten zum nächstmöglichen Zeitpunkt in den Eigenbetrieb Freizeitbad Grafenwerth zu integrieren.

 Seit Jahren ein Erfolgsmodell: Der Eigenbetrieb Freibad Grafenwerth.

Seit Jahren ein Erfolgsmodell: Der Eigenbetrieb Freibad Grafenwerth.

Foto: Frank Homann

Denn nachdem die Politik der Verwaltung einen entsprechenden Prüfantrag erteilt hat, kommt man im Rathaus zu dem Schluss: Ein solches Verfahren bringt zwar auch einige Nachteile mit sich, doch die Vorteile überwiegen bei Weitem. Endgültig geprüft werden müssen allerdings noch die steuerlichen Auswirkungen.

Im Oktober hatte der Rat die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt, nun liegt das Ergebnis vor. Grund für die Überlegungen: Es herrscht Sanierungsstau bei einigen Sportstätten, die Stadt hat ein Haushaltsicherungskonzept. Und die Kosten im Sportbereich sind vor allem freiwillige Leistungen.

Und die sind happig: Zwischen 310.000 und 400.000 Euro liegt demnach der jährliche Zuschussbedarf für die drei städtischen Sportstätten Turnhalle Kapellenstraße in Selhof, Stadion Menzenberger Straße und den Sportplatz Aegidienberg. Während die beiden Sportstätten in den Ortsteilen aus Sicht der Verwaltung in "relativ gutem" Zustand sind, werde eine "intensive Vollsanierung" des Stadion Menzenberger Straße samt seiner Halle in den nächsten Jahren "grob geschätzt mehr als eine Million Euro" kosten.

Zudem werde das Vermögen der Sportanlagen jedes Jahr mit rund 90.000 Euro abgeschrieben - sollte zukünftig nicht nachhaltig investiert werden, dann sind die Gebäude und die Sportgeräte in spätestens 13 Jahren abgeschrieben - was bleibt, ist dann nur noch der Grundstückswert.

Daher sieht die Verwaltung erhebliche Vorteile in die Überführung in den Eigenbetrieb. So könnten rund 177.000 Euro aus der Liste der freiwilligen Leistungen gestrichen werden, der Ergebnishaushalt würde sich um 110.000 bis 200.000 Euro im Jahr verbessern. Weiterer Pluspunkt: Die notwendigen Investitionen in die Sportstätten belasten dann künftig nicht mehr das Stadtsäckel.

Natürlich, so merkt die Verwaltung in ihrer Vorlage an, gibt es auch Nachteile. So entfällt der warme Geldregen der Sonderdividende als allgemeines Deckungsmittel für den städtischen Haushalt. Und für den Schulsport muss die Stadt eine gewisse Kostenerstattung an den Eigenbetrieb zahlen. Und nicht zuletzt: Sollten die Dividenden der Bad Honnef AG irgendwann nicht mehr sprudeln, bestehe das Risiko, dass dann aus dem Haushalt der Eigenbetrieb bezuschusst werden müsste. Noch offen sind die genauen steuerrechtlichen Konsequenzen. Hier empfiehlt die Verwaltung dem Rat, sich vor einer Umsetzung mit dem Finanzamt abzustimmen.

Die Ratssitzung beginnt am Donnerstag, 10. April, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathaus.

Eigenbetrieb

Die Freizeitbäder Grafenwerth GmbH ist im Jahr 2004 in einen städtischen Eigenbetrieb umgewandelt worden. Seither werden Erträge und Aufwendungen des Freibades nicht im Etat der Stadt, sondern als Sondervermögen aufgeführt. Die GmbH hält insgesamt 46 Prozent des Aktienkapitals der Bad Honnef AG und erhält deshalb jährlich eine Dividende ausgeschüttet.

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