Wettbewerb "business@school" Mit der Handy-Reinigungshülle in die nächste Runde

BAD HONNEF · Junge Erfinder des Siebengebirgsgymnasiums sind mit ihrer "Clean Case"-Idee beim Wettbewerb "business@school" erfolgreich. In der Bonner Telekom-Zentrale stellten vier Teams des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums ihre Geschäftsideen vor, die sie für Phase III des Wirtschaftswettbewerbs der Boston Consulting Group entwickelten.

 Auf zum Regionalentscheid (v.l.): Laurenz Lingenthal, Manuel Dung, Noah Daniel, Atila Martens und Joel Ramershoven. FOTO: OSCHMANN

Auf zum Regionalentscheid (v.l.): Laurenz Lingenthal, Manuel Dung, Noah Daniel, Atila Martens und Joel Ramershoven. FOTO: OSCHMANN

Zum Auftakt schockierten Sibi-Schüler mit einer Zahl. "Auf einem Smartphone befinden sich 18 Mal mehr Keime als auf einer öffentlichen Toilette." Eine unangenehme Vorstellung für die Besucher und Juroren des Schulentscheids von "business @ school". In der Bonner Telekom-Zentrale stellten vier Teams des Bad Honnefer Siebengebirgsgymnasiums ihre Geschäftsideen vor, die sie für Phase III des Wirtschaftswettbewerbs der Boston Consulting Group entwickelten.

Gruppe D mit Noah Daniel, Manuel Dung, Laurenz Lingenthal, Atila Martens und Joel Ramershoven überzeugte dabei mit "Clean Case", das den Keimen auf Handys den Garaus machen soll. Das Siegerteam wird nun beim Regionalentscheid am 12. Mai in Bonn um den Start beim Europafinale in München kämpfen.

Die "Jungs mit dem Smartphone" präsentierten smart ihr Geschäftsgründungsmodell. "Unser Produkt ist ein mit UVC-Leuchtelementen ausgestattetes Smartphone-Flipcover. Mit Hilfe einer integrierten elektrischen Schaltung tötet die Hülle nach dem Zuklappen sämtliche Keime auf dem Display. Dadurch wird das Benutzen des Smartphones angenehm hygienisch." Bei 43 Millionen Smartphone-Nutzern versprachen sie sich ein riesiges Kundenpotenzial für ihre Erfindung. Schön auch der Sketch der Schüler zur Präsentation. Der Slogan: "Clean Case nutzen statt Nase putzen!"

Die Juroren - Jan Grabow, Michael Weyland, Katharina Geutebrück und Bernd Zettelmeyer - löcherten die Schüler mit Fragen wie: "Sind die Strahlen gesundheitsgefährdend?" Auch nach einem Prototypen erkundigten sie sich. Den konnten die "Sibi-Geschäftsleute" zwar nicht vorweisen, weil der Bau die im Wettbewerb vorgegebene Obergrenze der Kosten übersteigt. "Aber die Deutsche Physikalische Gesellschaft hat die technische Machbarkeit bestätigt."

"Große Wäsche" hatte die Gruppe C, bei der sie den Beweis antrat, dass die von ihr erfundene Textilfarbe "Recoloure" mit einem Lösungsmittel leicht entfernt werden kann und so das Wiederbedrucken ermöglicht wird. Auch ein Juror trat den Produkttest am Waschtrog an. Die Schüler: "Die Kunden sind Großkunden wie Druckereien sowie Privatkunden." Wurden zum Beispiel für ein Ereignis zu viele T-Shirts bedruckt, können sie recycelt werden. Ihre eigenen T-Shirts, die die Schüler für den Wettkampf entworfen hatten, können sie nun leider ebenfalls "entfärben". In der nächsten Runde sind sie, wie die Teams A und B, nicht mehr dabei.

Die Gruppe A stellte den "Locator Charm" für Notfälle vor, ein Schmuckstück, in dem ein GPS-Sender mit Stromquelle verbaut ist. Bei Betätigung des Schalters wird ein Notsignal abgesetzt, was die Lokalisierung ermöglicht. Mit Tennisschlägern rückte Team B an. Seine Erfindung, eine Kombination aus Bewässerungssystem und breiter Abzieheinrichtung unter dem Titel "Court Optimizer", soll Tennisclubs die Sandplatzpflege erleichtern.

Ein Jahr Vorbereitung

Bereits zum zwölften Mal nimmt das städtische Siebengebirgsgymnasium an "business@school" teil. Drei Sibi-Teams waren bisher im Endausscheid in München vertreten.

Um so weit zu kommen, muss das "Clean-Case"-Team nun zunächst den Regionalentscheid überstehen. Der Europasieger darf ein Praktikum bei Boston Consulting Group absolvieren. Sibi-Leiter Joachim Nowak ermunterte die Schüler: "Die Zeit ist jetzt reif für die Eigenkomposition, Ihr tragt heute Eure eigene Geschäftsidee vor." Nach einem Jahr in Sachen "business@ school" hätten sie wirtschaftlichen Sachverstand, einen Businessplan und ein Herz voll Unternehmergeist. Er dankte Lehrerin Sarah Lang und Beratern wie Bernd Zettelmeyer als BWL-Coach oder Balasz Szathmary als Coach aus der Wirtschaft.

Weitere Teilnehmer aus dem Sibi: Team A: Jannik Bastian, Michelle Jordan, Raphael Klee, Patrick Knappkötter, Maximilian Stockhausen; Team B: Jerald Birenfeld, Pia Gorkow, Carolin Groß, Sebastian Kühn, Jonas Thelen; Team C: Linda Dacic, Christoph Küpper, Sabrina Müller, Vincent Schulte und Niklas Schomisch.

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