Windräder auf dem Asberg Messung der Windernte abgeschlossen

RHEINBREITBACH · Die Windmessanlage, die die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) am Asberg errichtet hat, wird derzeit abgebaut. Ein Jahr lang hatte der Energieversorger dort Windgeschwindigkeit und Windrichtung gemessen.

 Demontage nach einem Jahr: Der Mast am Asberg, der die Windgeschwindigkeiten aufgezeichnet hat, wird abgebaut.

Demontage nach einem Jahr: Der Mast am Asberg, der die Windgeschwindigkeiten aufgezeichnet hat, wird abgebaut.

Foto: FRANK HOMANN

"Jetzt werden die Ergebnisse ausgewertet und in den Gesamtzusammenhang mit den anderen Gutachten gestellt", so EVM-Pressereferentin Julia Saxler. Im März dürften dann die Ergebnisse abschließend vorliegen. Der Unkeler Verbandsbürgermeister Karsten Fehr weist unterdessen die Vorwürfe des Rheinbreitbacher Sprechers der Bürgerinitiative Romantischer Rhein, Dirk Seeling, zurück. Dieser hatte Fehr unter anderem mangelnde Informationspolitik und unzureichende Dialogbereitschaft vorgeworfen.

Ein Jahr lang hatte die EVM mit Hilfe des 140 Meter hohen Mastes Messungen durchgeführt. Dabei wurden die exakten Windgeschwindigkeiten in fünf Höhen und die Windrichtungen in zwei Höhen aufgezeichnet, um Aufschluss über die tatsächlichen Windverhältnisse zu erhalten. Der 31. Januar war der letzte Aufzeichnungstag, nun machen sich die Industriekletterer daran, den Mast wieder abzubauen. Rund eine Woche werden diese Maßnahmen laut Christian Schröder, Unternehmenssprecher der EVM, dauern - immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit: "Denn ab einer Windgeschwindigkeit von acht Metern pro Sekunde, starkem Regen, Schnee oder Nebel ist die Sicherheit für die Kletterer nicht mehr gegeben", so Schröder. Anschließend werde auch das Betonfundament entfernt.

"Im März werden wir die Ergebnisse abschließend vorliegen haben und kommunizieren", so Schröder. Daher will sich auch seine Kollegin Saxler noch nicht zu der Frage äußern, ob die verbliebenen Flächen für einen wirtschaftlichen Betrieb von Windrädern ausreichen. Wie berichtet, ist ein Großteil des ursprünglichen Planungsgebiets durch unterschiedliche Gutachten mittlerweile ausgeschlossen worden. "Dazu fehlen momentan noch belastbare Zahlen, das hängt von den unterschiedlichsten Dingen ab. Wirklich sagen kann man das erst nach der abschließenden Bewertung."

Fehr hatte nach der Vorlage aller gemeinsam mit der evm in Auftrag gegebenen Gutachten gegenüber dem GA betont: Er persönlich sehe eine Ausweisung einer Konzentrationsfläche westlich des Detzenbachtals bereits aufgrund der vorliegenden Landschaftsbildbewertung als nicht sinnvoll an. Sollte der Verbandsgemeinderat dieser Empfehlung folgen, wäre nur noch der Bau von höchstens drei Windrädern möglich - da stelle sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit.

Keinerlei Verständnis hat der VG-Chef für die Äußerungen des Sprechers der Bürgerinitiative, Dirk Seeling. "Die falschen Behauptungen von Herrn Seeling und anderer Sprecher der Bürgerinitiative Romantischer Rhein werden durch ständige öffentliche Wiederholung nicht richtiger", so Fehr. Die Bürger der Verbandsgemeinde und der umliegenden Orte seien von Anfang an eingebunden worden - mit Informationsfahrten, in mehreren Bürgerversammlungen, durch Broschüren und nicht zuletzt bei den öffentlichen Ratssitzungen und Infos auf der Internetseite der VG.

"Die Bürger haben die vielfältigen Möglichkeiten zum Dialog und zum Meinungsaustausch mit den politischen Entscheidungsträgern auch genutzt", so Fehr. Wenn Seeling behaupte, "erst jetzt gibt es eine öffentliche Infoveranstaltung", so sei dies nicht nur falsch, sondern auch böswillig. Falsch sei zudem Seelings Behauptung, dass die Räte "ohne weitere Diskussion und Dialog über den Willen der Betroffenen hinweg entscheiden". Auch den von einem Vertreter der Bürgerinitiative vielfältig erhobenen Vorwurf, die Verbandsgemeindeverwaltung Unkel habe gegen das Informationsfreiheitsgesetz verstoßen, habe dieser vor Gericht zurücknehmen müssen.

"Neben der angekündigten weiteren Informationsveranstaltung am 5. März im Center Forum in Unkel gibt es weiterhin vielfältige Möglichkeiten sich im Internet, bei Ratssitzungen und bei der vorgesehenen erneuten Offenlage der Pläne zu informieren, darüber zu diskutieren und Anregungen vorzubringen", so Fehr. Der VG-Rat werde unter Berücksichtigung aller Aspekte und Anregungen sowie Bedenken über den Flächennutzungsplan entscheiden.

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