So gesehen Maus im Haus

Wir sind ein tierlieber Haushalt. Gleichwohl gibt es Momente, in denen die Vernarrtheit in vierbeinige Mitgeschöpfe auf eine harte Probe gestellt wird. Zum Beispiel, wenn es dank Waldnähe abwechselnd kleine Nager oder ihre natürlichen Feinde in die Nähe oder sogar ins Innere der menschlichen Behausung verschlägt.

Ein Fuchs etwa gehört zu den Dauergästen an unserer Straße, vorzugsweise dann, wenn dort Müllsäcke zur Abfuhr bereit gestellt sind. Denn wo der Tisch schon mal gedeckt ist, da lässt es sich bequem schmausen. Dass er statt dessen seiner natürlichen Bestimmung nachgehen und kleine Nager jagen könnte? Sei's drum. Statt dessen tanzen, um im Bild eines Sprichwortes zu bleiben, die Mäuse auf dem Tisch. Nicht etwa, weil die Katze aus dem Haus wäre - sondern weil wir nur Hunde haben.

"Maus im Haus!", lautete folgerichtig kürzlich der Alarmruf des jüngsten Familienmitgliedes, als ein Nager bei Dauerregen durch die geöffnete Terrassentür ein kuscheligeres Plätzchen ansteuerte. So geht's nicht, befand der Familienrat. Fallen müssen her. Lebendfallen, versteht sich: Umbringen soll die kleinen Tiere gefälligst jemand anders. Mehrere der Mini-Käfige wurden aufgestellt, versehen mit delikaten Bröckchen. Mit Erfolg in ungeahnten Ausmaßen.

Kaum war die eine in den Wald zurückgebracht, saß die nächste Maus schon mit vor Angst geweiteten Augen in der Falle. Ein abendfüllendes Programm, das zudem den Verdacht nahelegte, dass unsere "Zufütterung" sämtliche Nager aus der Umgebung anlockte.

Alles hat sein Gutes, und so diente die Aktion auch dem Verständnis für die Vielfalt der Natur vor der Haustür. Aber ob klein oder groß, ob Haus- oder Spitzmaus (letztere übrigens ein Vertreter der Ordnung der Insektenfresser): Wir hoffen inständig, dass sie den Weg nicht zu uns zurück finden.

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