Langjähriger Stadtbürgermeister erlag seiner schweren Krankheit Linz trauert um Ehrenbürger Adi Buchwald

LINZ · Große Trauer herrscht in der Stadt Linz: Adi Buchwald, langjähriger Stadtbürgermeister, ist in der Nacht zu Dienstag gestorben.

 Linz trauert: Die Aufnahme vom September 2014 zeigt Adi Buchwald bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde mit Nachfolger Hans Georg Faust (r.). Buchwald ist jetzt mit 69 Jahren gestorben.

Linz trauert: Die Aufnahme vom September 2014 zeigt Adi Buchwald bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde mit Nachfolger Hans Georg Faust (r.). Buchwald ist jetzt mit 69 Jahren gestorben.

Keine drei Wochen nach seinem 69. Geburtstag erlag Buchwald seiner schweren Krankheit, gegen die er mehr als ein Jahrzehnt so tapfer angekämpft hatte. Die Stadt Linz verliert mit seinem Tod eine ihrer prägendsten und engagiertesten Persönlichkeiten. Buchwalds Nachfolger im Bürgermeister-Amt, Hans Georg Faust, würdigte gestern gegenüber dem GA die außerordentlichen Verdienste Buchwalds: "Er wird in die Linzer Stadtgeschichte als einer der großen Bürgermeister eingehen."

Mehr als zwei Jahrzehnte stellte Buchwald sein Streben in den Dienst der Stadt Linz und ihrer Bürger. Sein herausragendes Engagement würdigte die Stadt im Herbst vergangenen Jahres mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde, die Buchwald in einer Sondersitzung des Stadtrates entgegennahm. Geboren wurde Buchwald am 8. Mai 1946 in Bornheim-Roisdorf. 1982 wurde Linz die neue Heimat des Diplom-Ingenieurs, der an der Universität Essen studiert hatte, und seiner Frau Monika. Drei Jahre später trat Buchwald, der zuvor bereits im Rhein-Sieg-Kreis politisch aktiv gewesen war, der Linzer CDU bei, die ihn schließlich 1989 ins Rennen um die Bürgermeister-Wahl schickte.

Der bekennende Rheinländer, der für seine Überzeugungen auch gegen Widerstände einzustehen vermochte, wurde gewählt als Nachfolger von Theo Lück. Buchwald sollte im Folgenden insgesamt 25 Jahre das Ehrenamt des Stadtbürgermeisters bekleiden. 2013, bereits gezeichnet von der Krebserkrankung, kündigte er an, 2014 nicht erneut kandidieren zu wollen.

In die politische Ära Buchwald fielen unter anderem der Ausbau von Montessori-Kindergarten, Marktplatz und Schwimmbad sowie die Umgestaltungen von Altgymnasium und Kapuzinerkirche. Auch der Erhalt der Polizeiinspektion und des Amtsgerichts waren ihm wichtige Anliegen.

Der Kunstrasenplatz auf dem Kaiserberg, der Tilman-Joel-Park neben Sankt Martin und der Verkauf der Stadtsparkasse an die Sparkasse Neuwied waren weitere Themen, derer er sich annahm. Letzteres sicherte den Linzern ein Stiftungsvermögen, dessen Zinsen Kultur und Sport zugute kommen. Nicht zuletzt war es Buchwalds Bestreben, Linz schuldenfrei zu halten und mit dem Meusch-Einkaufszentrum die Versorgungslage in der Stadt zu sichern. In seiner vierten Amtszeit kümmerte sich Buchwald ebenso um den Pendler-Parkplatz am Bahnhof sowie die abschließende Erschließung des Baugebiets Roniger Hof.

Für seinen unermüdlichen Einsatz erhielt Buchwald viele Auszeichnungen, darunter die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Besonders stolz machte ihn die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Linz, anlässlich der Buchwalds langjähriger Weggefährte Bruno Hoppen die sehr persönliche Laudatio hielt. Verbunden war die Ehrenbürgerwürde auch mit der Verleihung des Ehrenrings der Stadt Linz. Diesen von dem Bad Honnefer Goldschmied Georg Zumsande gestalteten Ehrenring ziert das Wappen des berühmten Linzers Tilman Joel (1395 bis 1461). "Den Ring mit dem Wappen eines so großen Sohnes der Stadt zu versehen, finde ich ganz toll. Ich bin mir dieser außerordentlichen Ehre bewusst", hatte Buchwald seinerzeit sichtlich gerührt betont.

"Adi Buchwald hat der Stadt Linz einen Stempel aufgedrückt. Er war sehr präsent, dies auch in den verschiedensten Institutionen und Vereinen", würdigte Faust gestern die Verdienste des Verstorbenen. Linz verliere mit ihm nicht nur ein "politisches Kraftzentrum", sondern einen Linzer von ganzem Herzen.

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