Kommentar Lemmerzhallen - Eine Frage des Geldes

Streetart in den alten Lemmerzhallen - das ist eine charmante Idee.

Wie fabelhaft sich Kunst in außergewöhnlichen Räumen präsentieren lässt, haben die Künstler von antiform um Helmut Reinelt bereits mit ihrem Projekt im später abgerissenen Königswinterer Krankenhaus bewiesen. Gleichzeitig haben sie belegt, dass sie auch solche Großprojekte wirklich stemmen können.

Doch im Falle der Lemmerzhallen hakt es. Das Brandschutzgutachten liegt noch nicht vor. Die Verwaltung rechnet aber auch unabhängig von den Auflagen aus dem Brandschutzgutachten mit Kosten von rund 60 000 Euro. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob das alles nicht auch billiger geht - wenn man nur will. Gerade an diesem Willen scheint Reinelt bei der Königswinterer Stadtverwaltung zu zweifeln.

Aber bei aller Begeisterung für die Kunst muss man auch die Haltung der Verwaltung verstehen. Sie muss zum einen sicherstellen, dass die Halle tatsächlich als Ausstellungs- und Konzertraum genutzt werden kann und alles den Richtlinien entspricht. Da kann sie nichts "hinbiegen" - denn sollte etwas schief gehen, ist sie als Eigentümer verantwortlich. Zum anderen kann es sich eine Stadt, die ständig an einem Haushaltssicherungskonzept vorbeischrammt und jeden Cent umdrehen muss, nicht leisten, Tausende von Euro in ein solches Projekt zu stecken - egal wie charmant es ist.

Was die Verwaltung tun kann, ist, das Projekt positiv zu begleiten. Vielleicht lassen sich die Kosten ja noch auf die eine oder andere Art senken, durch Eigenleistung beispielsweise. Oder es finden sich Sponsoren, die dem Projekt finanziell unter die Arme greifen. Dann lässt sich vielleicht ja doch noch ein Weg finden.

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