Thorsten Hamer ist Heinz Ehrhardt "Leihen Sie mir Ihr Ohr - Sie kriegen es zurück"
BAD HONNEF · "Die Brille trage ich auch nachts, da sehe ich, was ich träume!" Er beherrscht nicht nur die Tonlage von Heinz Erhardt. Thorsten Hamer bewegt sich auch so wie der 1979 gestorbene Meister des Wortwitzes, der Musiker, Sänger und Kabarettist.
Und er hat auch die gleiche Hornbrille auf der Nase. In der Parkresidenz gastierte das Kleine Theater Bad Godesberg mit der Heinz-Erhardt-Revue "Noch'n Gedicht". Das Publikum amüsierte sich prächtig bei diesem Ausflug in die Fünfziger- und Sechzigerjahre, als sich der berühmte Heinz Erhardt in die Herzen eines Millionenpublikums spielte.
Thorsten Hamer schlüpfte vor nahezu zehn Jahren erstmals in diese Rolle: am Stadttheater Solingen, wo er 1999 seine Bühnenlaufbahn in Molières Stück "Der Geizige" begann. Hamer spielt an renommierten Häusern in Düsseldorf, München, Stuttgart oder Frankfurt. Und immer wieder steht er eben auch als Heinz Erhardt im Rampenlicht. Es ist seine Paraderolle, in der er nun auch in Bad Honnef begeisterte. Mit im Team: Christiane Breucker, Aaron Heiß und Lutz Arkenberg.
"Ich freue mich, dass Sie mir Ihr Ohr leihen - Sie kriegen es auch wieder zurück", beruhigte er die Besucher. Oder: "Ich bin zu Höherem geboren - ich wurde Dachdecker." Und: "Ich sage ,Du? zu mir, schließlich bin ich mit mir aufgewachsen." Er bestellte zwei Goethe-Glatzen, als er eigentlich Schillerlocken haben wollte, und war deshalb "wie von der Tante Ella gestochen, eh, von der Tarantella gestochen".
Das waren heftige Angriffe auf das Zwerchfell der Zuhörer, die sich nicht allein aus den Bewohnern der Parkresidenz rekrutierten. Vielmehr nutzten viele Heinz-Erhardt-Fans die Gelegenheit, das Gastspiel zu besuchen. Das typische Kichern und Glucksen, die unverwechselbare Gestik des Originals hat Thorsten Hamer verinnerlicht. Er gilt als die "Reinkarnation" des Künstlers, der mit seinen Sprüchen und Gedichten in der Parkresidenz posthum dank des Schauspielers einen großen Erfolg feierte.
"Edith Piaf - 100 Jahre danach!" lautet der Titel eines Jubiläumskonzerts mit der französischen Mezzosopranistin Isabelle Kusari am Dienstag, 15. September, ab 15.30 Uhr in der Parkresidenz.
