Windpark Asberg Königswinter und Bad Honnef fordern intensivere Prüfungen

SIEBENGEBIRGE · In den vergangenen Tagen hagelte es bereits erhebliche Kritik an dem geplanten Windpark auf dem Asberg. Umweltschützer und der Rhein-Sieg-Kreis sehen erhebliche Probleme im Hinblick auf das nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützte Gebiet, das in der Planungszone liegt.

Auch in Königswinter und Bad Honnef sorgt man sich um die Auswirkungen des Projekts auf das Landschaftsbild und das FFH-Gebiet sowie in Honnef zusätzlich auf bestehende und geplante Wohnbebauung. Für großes Interesse sorgte das Thema zudem in der Ortsgemeinderatssitzung Rheinbreitbach am Montag: Rund 60 Bürger, vor allem von der Breiten Heide, waren anwesend, konnten aber mit Verweis auf die Geschäftsordnung nicht gehört werden. Das sorgte für Verärgerung.

Die Verbandsgemeinde (VG) Unkel hat mit den Bürgermeistern der Ortsgemeinden und der Stadt Unkel einen Pachtvertrag mit dem Energieversorger EVM abgeschlossen, der den Windpark planen, bauen und betreiben soll. Der Bau soll in einem Jahr beginnen. Bis dahin müssen noch verschiedene Gutachten zur Tier- und Pflanzenwelt erstellt werden.

Am Mittwoch beschäftigt sich der Königswinterer Planungs- und Umweltausschuss mit dem Projekt (Sitzungsbeginn: 17 Uhr). In Bad Honnef steht eine Mitteilung der Verwaltung im nächsten Bauausschuss an. Dem Königswinterer Ausschuss liegt eine Landschaftsbildsimulation vor, die die geplanten neun bis 18 Windräder mit einer Höhe von bis zu 160 Metern von der anderen Rheinseite aus gesehen zeigt.

Über Rheinbreitbach und der Breiten Heide überragen die weißen Säulen die Ausläufer des Siebengebirges. Die Simulation ist qualitativ aber so schlecht, dass sie weder der Königswinterer, noch der Honnefer Verwaltung ausreicht. Die Königswinterer Verwaltung schlägt vor, von der VG Unkel weitere Visualisierungen anzufordern.

Zudem fordert man, die VG Unkel solle "die Belange des Landschaftsbildes vor dem Hintergrund der landschaftlichen Schönheit des Siebengebirges und des Rheintals ermitteln und angemessen bewerten". Auch im Hinblick auf das unmittelbar an das Plangebiet angrenzende FFH-Schutzgebiet und das Naturschutzgebiet Siebengebirge seien weitere Prüfungen erforderlich, so auch Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden auf Anfrage.

"Dasselbe gilt für die vorgeschriebenen Abstände zur Wohnbebauung in Honnef-Tal und in Rottbitze, auch da gibt es Schutzbedarf." Zur Sitzung in Rheinbreitbach teilte Orts- und Verbandsgemeindebürgermeister Karsten Fehr mit, diese sei eventuell fälschlich für eine Bürgerinformation gehalten worden. Da aus formalen Gründen die Bürger kein Fragerecht haben, hätten sie unverrichteter Dinge wieder gehen müssen. Fehr sagte eine Bürgerinformation für Ende April, Anfang Mai zu. Der Termin sei so gewählt, um die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange abzuwarten.

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